Für junge Menschen ist die Pflege ein attraktiver Job

Soziallandesrat Hattmannsdorfer will positives Ergebnis einer Umfrage in Fachkräftestrategie einfließen lassen

Ein erfreuliches Umfrage-Ergebnis unter jungen Oberösterreichern zwischen 14 und 25 Jahren zum Thema Pflegeberuf präsentierten gestern in Linz (v. l.) SoNe-GF Martin König, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und IMAS-Forscher Paul Eiselsberg.
Ein erfreuliches Umfrage-Ergebnis unter jungen Oberösterreichern zwischen 14 und 25 Jahren zum Thema Pflegeberuf präsentierten gestern in Linz (v. l.) SoNe-GF Martin König, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und IMAS-Forscher Paul Eiselsberg. © Land OÖ/Krenn

Ginge es nach den Ergebnissen einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS, dürfte es rein rechnerisch künftig keinen Personalmangel im Pflegebereich geben. Denn laut der am Freitag präsentierten Studie finden 27 Prozent der jungen Oberösterreicher den Pflegeberuf in der Altenarbeit sehr oder eher attraktiv.

23 Prozent könnten sich auch vorstellen, die Pflege alter Menschen später zu ihrem Beruf zu machen, so IMAS-Forscher Paul Eiselsberg.

Laut Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) würden jene 23 Prozent, die grundsätzliches Interesse an der Pflege von alten Menschen hätten, einem Fachkräftepotenzial im weitesten Sinne von rund 44.000 Personen in Oberösterreich entsprechen.

Derzeit sind rund 20.000 Personen in der stationären und mobilen Altenpflege beschäftigt, wobei die Teilzeitquote hoch und die Anzahl der Vollzeitäquivalente daher deutlich niedriger ist. Rund 700 bis 800 zusätzliche Kräfte würde man derzeit brauchen, um die rund 870 leeren Betten in den Altersheimen wieder belegen zu können, so Martin König, Geschäftsführer der Soziales Netzwerk GmbH (SoNe).

Jene 23 Prozent, die sich vorstellen könnten, in der Altenpflege zu arbeiten, stufen die Pflegetätigkeit als verantwortungsvolle, interessante und fordernde Tätigkeit ein. Weniger hingegen assoziieren sie den Beruf mit den Begriffen undankbar, finanziell interessant, schwierig oder flexibel, so die Ergebnisse der Umfrage im Auftrag der SoNe.

Gutes tun und helfen

Ein sicherer Arbeitsplatz, Gutes zu tun und anderen zu helfen, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln sowie ein gutes Betriebsklima sind Aspekte, die junge Menschen als wichtig für das Berufsleben einstufen. Diese sehen sie im Pflegeberuf erfüllt. Nachholbedarf sehen die Befragten hingegen bei Themen wie gutem Verdienst oder dass man neben dem Beruf auch seine Kinder erziehen kann.

Insgesamt zeigte sich, dass das Interesse an einer Pflegetätigkeit bei all jenen deutlich höher ist, die jemanden kennen, der ebenfalls in diesem Bereich arbeitet. Nur fünf Prozent der an der Altenarbeit Interessierten haben keine Bekannten, die den Job ebenfalls ausüben. Um dieses vorhandene Potenzial zu heben, würde Hattmannsdorfer daher auch bei den aktuell im Pflegebereich tätigen ansetzen und diese als „Botschafter ihres Berufsstandes“ gezielt einsetzen.

Hattmannsdorfer will die Ergebnisse der Umfrage auch in den noch laufenden Prozess der Oö. Fachkräftestrategie Pflege einfließen lassen: „Wesentliche Erkenntnis ist, dass der Pflegeberuf für junge empathische Leute ein erfüllender, interessanter, aber auch fordernder Job ist.“ Ein wichtiger erster Schritt in der Ausbildung sei jedenfalls das Pflegestipendium in Höhe von 600 Euro, das bereist ab diesem Herbst ausbezahlt wird.

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