Hier bist du richtig

Die telefonische Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450 steht rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung. © Syda Production - stock.adobe.com

Es ist 1 Uhr morgens. Die Nase rinnt oder der Kopf schmerzt. Was tun? Die Nummer 1450 hat die Antwort. Die telefonische Gesundheitsberatung steht rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung. Das geschulte Fachpersonal beantwortet Fragen, bietet professionelle Auskunft und steuert Patientinnen und Patienten gezielt durch das System.

Oftmals stellt sich dabei heraus, dass viele gesundheitliche Beschwerden gar keiner ärztlichen Intervention bedürfen. Denn Erkältungen, Übelkeit oder Hautrötungen etwa nach einem Insektenstich sind nur ein paar Beispiele, die eigenständig versorgt werden können. Trotzdem kommen immer mehr Patientinnen und Patienten mit derartigen Symptomen in die Ordinationen oder sogar in die Spitalsambulanzen. Das schränkt ärztliche Ressourcen massiv ein.

An erster Stelle steht die Eigenversorgung

„Werden Ressourcen aber nicht richtig oder sogar falsch eingesetzt, dann kann die bestmögliche Versorgung der Patienten nicht gewährleistet werden“, sagt Dr. Peter Niedermoser. Der Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich appelliert daher an die Patienten, sich an den richtigen Weg der ärztlichen Versorgung zu halten. An erster Stelle steht wie beschrieben also immer die Eigenversorgung. Selbsthilfemaßnahmen wie Ruhe, ausreichendes Trinken, bewährte Hausmittel oder rezeptfreie Medikamente können effektiv zur Linderung beitragen. Reicht das, sowie die Nummer 1450 nicht aus, dann steht der niedergelassene Bereich bereit.

„Der erste Weg bei notwendiger ärztlicher Hilfe muss immer in die Hausarztpraxis führen. Nur dort können viele Probleme sofort fachgerecht behandelt oder eben an die nächste geeignete Stelle wie Fachordinationen oder Ambulanzen weiterverwiesen werden“, sagt OMR Dr. Wolfgang Ziegler, Allgemeinmediziner und Kurienobmann-Stv. der niedergelassenen Ärzte in der OÖ-Ärztekammer. Gleiches gilt auch für die Primärversorgungseinrichtungen. Fach- und Terminambulanzen bzw. im letzten Schritt der Stationäre Bereich müssen immer der abschließende Teil am richtigen Weg durch das Gesundheitssystem sein.

Niedergelassenen Bereich ausbauen

„Dieser Weg ist sinnvoll und der einzig richtige, ohne den eine funktionierende Gesundheitsversorgung nicht haltbar ist“, weiß Dr. Harald Mayer, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der OÖ-Ärztekammer. Das braucht aber einen dringenden Ausbau des niedergelassenen Bereichs, also eine Erhöhung der Kassenstellen. „Das würde sich auch auf die aktuell sehr langen Wartezeiten positiv auswirken“, so Dr. Niedermoser. Angesichts der Pensionierungswelle müssen überdies Kassenverträge gerade für junge Kolleginnen und Kollegen attraktiver werden. Hier braucht es interessante Modelle, die den Lebensumständen der jungen Ärzteschaft gut entgegenkommen.

Spitäler brauchen mehr Personal

Die Ärztekammer hat hier mit anderen Playern im Gesundheitssystem bereits gemeinsam gute und effiziente Modelle entwickelt. Gleichzeitig braucht es aber auch einen Ausbau der Personalressourcen in den Spitälern. Diese Maßnahmen sind Grundvoraussetzung dafür, dass Patientinnen und Patienten künftig am richtigen Ort behandelt und richtig durch das System geführt werden. Hält sich der Patient an diesen richtigen Weg, muss er vorgereiht werden. Will er allerdings abkürzen, dann erzeugt er nicht nur zusätzliche Kosten, sondern muss am Ende mit Wartezeiten rechnen.

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