Horrende Zinsen für Kredite belasten Bad Ischl

Stadt-Vize Mathes klagt über rote Schuldenpolitik

Um das Budget der Kaiser- und Kulturhauptstadt Bad Ischl steht es offenbar nicht zum Besten. „Die Bad Ischler Schuldenpolitik der 2010er-Jahre unter dem damaligen Bürgermeister Hannes Heide (SPÖ) zeigt nun erste deutliche Konsequenzen. Anstatt in Schulsanierungen, Sportanlagen und Feuerwehr-Einrichtungen investieren zu können, muss die Stadt hohe Beträge für Zinsen der Altschulden aufgewendet werden“, beklagen Vizebürgermeister Hannes Mathes und Finanzstadtrat Hannes Bauer (beide Zukunft Ischl) in einer Aussendung am Freitag.

Zinsen explodieren

Die Stadt hat kolportiert über 50 verschiedene Kredit-Linien offen. Dazu seien die Zinszahlungen für diese Kredite durch die Erhöhungen der Europäischen Zentralbank förmlich explodiert Mit Mehrkosten für Kreditzinsen in der Höhe von über 500.000 Euro pro Jahr muss gerechnet werden, hört man aus der Stadtkasse. Für besonders bedenklich hält Bauer, dass für die Großprojekte der Ischler „Heide-Zeit“, wie beispielsweise die Landesausstellung 2008, die Pflasterung der Innenstadt und auch die Landesgartenschau 2015 noch immer Kredite laufen, die bis 2043 abzustottern sind. Diese leiden nun ebenfalls unter den hohen Zinssteigerungen. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, wurde beispielsweise der Kredit für die Landesausstellung 2008 für eine Laufzeit von über 30 Jahren aufgenommen.

„Hier hat Alt-Bgm. Heide immer von der großartigen Umwegrentabilität gesprochen — für die Stadtkasse ist die Entlastung erst 2043 spürbar“, fasst Bauer die prekäre Situation zusammen. „Dabei werden die wichtigen Projekte gar nicht angegangen“, so Hannes Mathes, der darauf verweist, dass „die Volksschulen Pfandl und Concordia in sehr schlechtem Zustand sind und auch die Hauptfeuerwache ohne aufwendige Stützmaßnahmen gar nicht mehr genutzt werden dürfte“.

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