„In OÖ sind 1319 Betten unbelegt“

SB-Landesobmann Pühringer fordert mehr Geld für pflegende Angehörige

Zwei Tage vor dem internationalen Tag der Pflege bilanzierte am Dienstag in Linz der oö. Seniorenbund-Obmann LH a. D. Josef Pühringer das vor einem Jahr von Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) vorgestellte erste Pflegepaket — mit 20 Maßnahmen, wobei eine Milliarde Euro in das Pflegesystem und die Attraktivierung des Systems investiert werden sollen.

Personal als Schlüssel

„Es ist anzuerkennen, dass deutlich mehr passiert ist, als in den Jahren zuvor — erste Personaloffensive, Einführung der Pflegelehre, Pflegebonus oder zusätzliche Ausbildungswege, dafür bedanken wir uns auch“, betonte Pühringer.

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„Als größte Interessenvertertung der Senioren in OÖ gilt unsere größte Wertschätzung allen Pflegekräften in den Pflegeheimen, Tagesheimen, Spitälern, sowie den pflegenden Angehörigen für ihren wertvollen, und kompetenten Dienst!“

Die Entwicklungen im Bereich Pflege würden große Herausforderungen bedeuten: So waren allein in OÖ Ende 2022 wegen des Personalmangels 1319 Betten in den Alten- und Pflegeheimen nicht belegt, nennt Pühringer Fakten. Mit der 2022 präsentierten „Fachkräftestrategie Pflege“ des Landes OÖ sei ein wichtiges Maßnahmenpaket in Umsetzung.

„Ohne Personal können wir aber kein würdevolles Altern garantieren“, warnt Pühringer einmal mehr vor der demografischen Entwicklung. Eine Analyse zeige, dass sich vor allem die Hochbetagten (80+) in den nächsten 25 Jahren verdoppeln würden, was auf die Betreuung und Pflege eine besondere Auswirkung habe.

Umso wichtiger sei daher die Gruppe der pflegenden Angehörigen, die eine massive Untertstützung bräuchten, denn 80 Prozent aller Pflegebedürftigen werden daheim von der Familie versorgt. Pühringer fordert etwa eine Überarbeitung der Einkommensgrenzen und eine Herabsetzung der Pflegestufe (derzeit 4), um den „Angehörigen-Bonus“ zu erhalten. Weiters müsse man die 24-h-Betreuung finanziell besserstellen und die Tagesbetreuung in Pflegeheimen günstiger machen, damit Angehörige Zeit zur Erholung bekommen.

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