Die Integration von Vertriebenen stellt für Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) vor dem Hintergrund aktueller Krisen eine besondere Herausforderung dar. Angesichts der Teuerung und Corona-Pandemie befinde sich die Gesellschaft insgesamt schon in einer schwierigen Situation, sagte Raab am am Rande der gestrigen Europäischen Integrationskonferenz in Wien. Deshalb sei auch im Hinblick auf die steigenden Asylzahlen die Integration eine „unglaubliche Herkulesaufgabe“.
„Wir sehen noch eine sehr, sehr hohe Solidarität, Akzeptanz und Unterstützung“ in der österreichischen Bevölkerung, erklärte Raab weiter mit Blick auf die Vertriebenen aus der Ukraine. Gleichzeitig räumte sie aber ein, dass das Bereitstellen von privaten Unterkünften „womöglich ein Ablaufdatum hat“. Deshalb setze man vielmehr auf öffentliche Quartiere. Derzeit sind nach Angaben Raabs rund 80.000 Vertriebene aus der Ukraine in Österreich registriert. Demnach äußerten etwa 30 Prozent konkret den Wunsch, in den nächsten Wochen in ihr Heimatland zurückkehren zu wollen. „Optimistisch“ stimme Raab das hohe Qualifikationsniveau und der „große Wunsch“ der Vertriebenen sich zu integrieren. Angesichts dessen und dem Fakt, dass hauptsächlich Kinder und Frauen kämen, brauche es aber „spezielle Maßnahmen“. Fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kamen auf Einladung von Raab 25 für Integration zuständige Minister, Staatssekretäre und hochrangige Beamte aus europäischen Ländern zusammen, um über Integration zu sprechen.