Klares Bekenntnis zum Autoland OÖ

Kanzler Nehammer und LH Stelzer bei Gipfeltreffen im BMW Werk Steyr für Technologieoffenheit

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Vor dem heutigen Autogipfel im Wiener Bundeskanzleramt besuchte Kanzler Karl Nehammer am Dienstag gemeinsam mit Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) das größte Motorenwerk der BMW Group in Steyr.

Bei diesem Gipfeltreffen ging es im Austausch mit BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic um die technologieoffene Transformation der Mobilität. Zuvor waren Nehammer und Stelzer bereits Gast in der voestalpine Stahlwelt Linz, um sich über das Thema Wasserstoff zu informieren.

300.000 Menschen arbeiten in Österreichs Autobranche

Nehammer wiederholte seine Feststellung, Österreich sei ein „Autoland“: 300.000 Menschen seien direkt oder indirekt in dieser Branche tätig. Ihre Zukunft verlange neben Nachhaltigkeit auch Innovation und Technologieoffenheit. Sein Besuch im E-Motorenwerk von BMW sei kein Widerspruch zu Wasserstoff und den damit auch zusammenhängenden E-Fuels. Es sollte diesbezüglich keine Denkverbote geben.

Forschung und Entwicklung sollten nicht geprägt sein von „entweder oder, sondern sowohl als auch“ bei Elektro, Wasserstoff und E-Fuels. Auch Umweltministerin Eleonore Gewessler (Grüne) sehe deren Einsatz in bestimmten Bereichen wie Schiff, Lkw oder eventuell auch Eisenbahn erforderlich.

OÖ erstmals unter den Top-50-Regionen Europas

„Oberösterreich ist auf der Überholspur und erreicht trotz schwieriger Rahmenbedingungen erstmals die Top 50 der wettbewerbsfähigsten Regionen Europas. Der Automotive-Bereich spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Mobilität der Zukunft stellt uns vor Herausforderungen, denen wir uns technologieoffen stellen wollen. Wir sind deshalb der BMW Group für den entscheidenden Impuls, das Motorenwerk Steyr zu einem Kompetenzzentrum für den E-Antrieb zu machen, sehr dankbar. Dieses klare Bekenntnis zum Standort tut nicht nur den Menschen in der Region und dem Wirtschaftsstandort OÖ, sondern in weiterer Folge auch der Umwelt gut“, betonte LH Stelzer.

Besichtigung bei BMW in Steyr (v. l.): BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic, Bundeskanzler Karl Nehammer und Landeshauptmann Thomas Stelzer vor dem künftigen Gebäude zur Produktion von Elektromotoren © APA/Hochmuth
Besichtigung bei BMW in Steyr (v. l.): BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic, Bundeskanzler Karl Nehammer und Landeshauptmann Thomas Stelzer vor dem künftigen Gebäude zur Produktion von Elektromotoren © APA/Hochmuth

In Steyr ging es am Dienstag vorrangig um die E-Mobilität — u. a. mit der Besichtigung der Baustelle für die neue Anlage zur Herstellung von Elektroantrieben. BMW investiert in Steyr aktuell eine Milliarde Euro in die Fertigung und Entwicklung von E-Motoren und deren Komponenten, die 2025 anlaufen soll, dann sollen hier neben Benzin- und Dieselmotoren auch 600.000 E-Antriebe pro Jahr produziert werden. Elektromobilität sei wesentlich bei den Neuwagen der Zukunft, sagte BMW-Werksleiter Klaus von Moltke.

600.000 E-Antriebe und 800 Mitarbeiter in Steyr

In zwei Hallen mit einer Fläche von 80.000 Quadratmetern sollen künftig 800 Mitarbeiter rund 300 bereits konzipierte Maschinen und Anlagen für die Produktion von E-Motoren bedienen. Noch kommt jeder zweite BMW-Verbrennermotor weltweit aus OÖ. Produktionsvorstand Nedeljkovic kündigte an, dass noch heuer 23 Modelle, bis 2030 mehr als die Hälfte der produzierten und verkauften Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden. „Die BMW Group gestaltet Zukunft. Mit dem Werksausbau bereiten wir uns heute schon auf die nächste Generation der E-Mobilität vor“, so Nedeljkovic. Er wünsche sich einen deutlichen Schub für die Ladeinfrastruktur, die der zunehmenden Zahl der E-Autos entsprechen sollte.

Von Harald Engelsberger

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