Kleine Pensionen stärker anheben

Seniorenvertreter sind mit den gesetzlichen 1,5 Prozent nicht zufrieden

Nach dem Gesetz würden die Pensionen für das nächste Jahr voraussichtlich um 1,5 Prozent angehoben werden. Das ist der durchschnittliche Inflationswert von August 2019 bis Juli 2020, den die Statistik Austria am Mittwoch veröffentlicht hat.

Dass es dabei nicht bleiben wird, ist aber schon klar, denn sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) haben bereits angekündigt, die kleineren Pensionen über der Inflationsrate anheben zu wollen.

Basis für Verhandlungen

Ingrid Korosec, Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes, berichtete am Mittwoch von einer Zusage des Kanzlers, „die kleineren Pensionen besonders stärken zu wollen“. Laut Korosec sei das insbesondere „für jene rund 1,3 Millionen Pensionistinnen und Pensionisten wichtig, die unterhalb der Steuerpflicht liegen und daher von der aktuellen Senkung der ersten Steuerstufe nicht profitieren“.

Für die Seniorenbund-Präsidentin sind daher die 1,5 Prozent Inflationsrate nur der Ausgangspunkt für Verhandlungen, denn insbesondere für Pensionen bis zur Steuergrenze von 1111 Euro würde das nicht reichen, um die täglichen Einkäufe abzudecken.

Auch der SPÖ-Pensionistenverband pochte in einer Aussendung auf eine höhere Anpassung für kleine Pensionen. „Ein Kaufkraftverlust des Masseneinkommens der Pensionisten wäre in diesen schwierigen Zeiten weiteres Gift für die Wirtschaft“, so Pensionistenverbands-Chef Peter Kostelka.

In diese Kerbe schlägt auch Seniorenbund-Landesobmann Josef Pühringer: „Richtigerweise will die Bundesregierung den Konsum in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ankurbeln. Daher ist es nur sinnvoll, jene, die ihr verfügbares Einkommen fast zur Gänze in Konsum investieren, bei der Pensionserhöhung entsprechend zu bedenken“.

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