Land OÖ rührt Werbetrommel für Berufe im Behindertenbereich

Oberösterreich ist Vorreiter bei der Unterstützung und Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigung. 13.226 Kunden werden aktuell im Bereich Arbeit und Wohnen von knapp 8.500 Mitarbeitern betreut. Dennoch braucht es auch in Zukunft neue Mitarbeiter, um die Versorgung abzudecken. Mit der Kampagne #BerufmitEcht will das Land OÖ unter der Federführung von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) diesen Berufszweig verstärkt in den Fokus rücken.

„Wir wollen, dass Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich die beste Begleitung und Unterstützung haben. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diesen Bereich zu gewinnen, braucht es Aufmerksamkeit für den Beruf und gute Rahmenbedingungen. Daher wird die Kampagne #BerufmitEcht weiter ausgerollt, zusätzlich erlassen wir 2024 das Schulgeld für angehende Fachsozialbetreuer in der Behindertenbegleitung und Behindertenarbeit. Damit entlasten wir über 350 angehende Behindertenbetreuer mit jährlich bis zu 1.200 Euro“, so Hattmannsdorfer.

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Gleichzeitig verweist der Landesrat auf die kommenden „Tage der offenen Türen“. Von 10. bis 14. Juni öffnen mehr als 70 soziale Einrichtungen im Land ihre Türen und laden zum Reinschnuppern in das Berufsfeld ein.

Sozialressort erlässt Schulgeld

Derzeit nutzen 13.226 Kunden in Oberösterreich Leistungen aus dem Chancengleichheitsgesetz. Dazu gehören Maßnahmen aus dem Bereich Arbeit (Geschützte Arbeit, fähigkeitsorientierte Aktivität und berufliche Qualifizierung) sowie aus dem Bereich Wohnen (betreute Wohnformen, alternative Wohnformen).

Zur Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung werden die Lehrgänge Fach-Sozialbetreuung mit den jeweiligen Schwerpunkten Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung angeboten. Das Schulgeld für diese Ausbildung in Höhe von 120 € im Monat (für 10 Monate pro Jahr) wurde bis dato für Schüler, die die Ausbildung über eine Stiftung absolvieren, übernommen.

Der Rest musste das Schulgeld selbst begleichen. Für diese Schüler übernimmt künftig das Sozialressort das Schulgeld. 350 Schüler profitieren vom Schulgeld-Erlass des Sozialressorts. Insgesamt 158 Schüler absolvieren 2023/2024 den Lehrgang zum Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Behindertenarbeit, 421 Schüler den Schwerpunkt Behindertenbegleitung.

Von diesen insgesamt 579 Schülern, die Schulgeld bezahlen müssen, wird das Schulgeld bei einem Drittel der Schüler, die die Ausbildung über eine einen Ausbildungsträger bzw. eine Stiftung absolvieren, derzeit übernommen. Künftig werden auch die übrigen Schüler der beiden Lehrgänge FSB Behindertenarbeit bzw. Behindertenbegleitung das Schulgeld nicht entrichten müssen – damit wird eine Summe von insgesamt ca. 450.000 Euro künftig vom Sozialen Oberösterreich übernommen.

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