Landtagspräsident Stanek: „Den Erhalt von Frieden pflegen“

Für Landtagspräsident Stanek bedeutet Gedenken sowohl erinnern als auch vordenken

„Wir müssen uns immer wieder klar machen, dass der Erhalt von Frieden und Freiheit nie etwas Selbstverständliches sein darf, sondern im wahrsten Sinne des Wortes gepflegt werden muss“, sagt Landtagspräsident Wolfgang Stanek.

Das und die „große Aufgabe, dass die Demokratie ständig weiterentwickelt und vor allem von der Gesellschaft getragen werden muss“, ist für Stanek auch die große Klammer, die das 75-jährige Republiksjubiläum, die Staatsvertragsunterzeichnung vor 65 Jahren und den Beitritt Österreichs zum Friedensprojekt EU vor 25 Jahren verbindet.

Insbesondere aus den schrecklichen Gräueltaten, die im Konzentrationslager Mauthausen und seinen vielen Außenlagern verübt wurden, gelte es die Lehren zu ziehen, so Stanek. Gedenktage und Gedenkjahre seien „wichtige Zeichen des Erinnerns“, Gedenken bedeute aber nicht nur nachzudenken und innezuhalten, sondern auch vorzudenken, unterstreicht der Landtagspräsident.

Denn, so Stanek: „Der Sinn des Erinnerns ist es, die Vergangenheit in eine Beziehung zur Gegenwart und zur Zukunft zu setzen“, daraus die Lehren zu ziehen, sei die Intention einer „lebendigen Erinnerungskultur“. Diese Erinnerungen, so Stanek, seien auch der „immer wiederkehrende Auftrag, uns — und vor allem den jungen Menschen — vor Augen zu führen, was es bedeutet, in Frieden und Freiheit zu leben“. Wobei für den Landtagspräsidenten der Blick nach vorne ebenso wichtig ist wie das Wachhalten der Erinnerungen an die Vergangenheit.

Für Stanek ist dieser Blick nach vorne insbesondere auf eine Demokratie als „Balance im gemeinsamen Dialog“ zu richten, es gehe um „eine breit und manchmal auch kontroversiell geführte Diskussion mit dem Ziel, die besten Lösungen für die Menschen in unserem Land zu finden“. Klar sei: „Über allem Handeln in Politik und Gesellschaft sollen unsere Grundwerte — Toleranz, Respekt und Wahrung der Menschenwürde — stehen“, und das nicht nur an Gedenktagen. Und man müsse alles tun, Fehlentwicklungen zu verhindern, die den Aufstieg „von undemokratischem Handeln und radikalen Gruppierungen ermöglichen“, betont der Landtagspräsident.

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