LH Stelzer appelliert an die Eigenständigkeit im Land

Rund 600 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik folgten Freitagnachmittag der Einladung von Landeshauptmann Thomas Stelzer. Den Tag vor seinem 7-jährigen Amtsjubiläum nutzte er im Zuge der Vordenker-Veranstaltung „Land der Möglichkeiten“ für eine Grundsatzrede über Oberösterreichs künftigen Platz in einer sich schnell wandelnden Welt. Zuvor lauschten die Gäste gespannt den Vorträgen von Journalist, Analytiker und Medien-Pionier Gabor Steingart, sowie der Hamburger Bestseller-Autorin Sabine Kuegler.

Erstes Ziel: Lebensqualität und Wirtschaftskraft aufrecht erhalten

Aktuell dränge sich die Frage auf, ob nicht die Jahre der Stabilität und Berechenbarkeit die Ausnahme waren und man jetzt wieder mit einer Realität zurechtkommen müsse, die unsicherer und bedrohlicher ist, so Stelzer. „Unser erstes Ziel muss es sein, bei all den Wirren und Unsicherheiten in der Welt die Lebensqualität und Wirtschaftskraft aufrechtzuerhalten“, meinte der Landeshauptmann eingangs.

Lesen Sie auch

Doch genauso müsse man sich als Gemeinschaft zutrauen, sich nach vorne zu entwickeln und noch besser zu werden. „Wir haben streckenweise die niedrigste Arbeitslosigkeit, das höchste Wachstum und die stärksten Unternehmen. Wer, wenn nicht wir in Oberösterreich soll die Kraft haben, unser Land nach vorne zu ziehen?“

So spüre Stelzer die Verunsicherung im Land und, dass die nächste Zeit noch herausfordernd bleiben werde. „Ich merke aber auch, dass die Menschen optimistischer sind, als viele glauben. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind fest davon überzeugt, dass es in absehbarer Zeit wieder aufwärts gehen wird, weil wir uns hinaufarbeiten. Die Innovationen und die Forschung von heute werden der Treibstoff für unseren Erfolg von morgen sein“, so Stelzer.

Selbstversorgungsfähigkeit und die Stabilität stärken

Damit einhergehend formulierte der Landeshauptmann ein Ziel für die kommenden Jahre als Leitlinie für die Landesregierung: „Wir müssen und wir werden die Selbstversorgungsfähigkeit und die Stabilität unseres Landes stärken! Die Eigenständigkeit ist die Voraussetzung, dass wir ein Land der Möglichkeiten bleiben.

In den entscheidenden und kritischen Bereichen muss Oberösterreich in der Lage sein, sich selbst versorgen und erhalten zu können, gestalten zu können, das Heft des Handelns in der Hand zu haben“. Das betreffe insbesondere Ernährung, Energie, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und soziale Sicherheit sowie den Kreativ- und Kulturbereich.

Appell für Bürokratieabbau

Stelzer kritisierte, dass sich in Brüssel und in Wien eine Haltung breitgemacht hat, die davon ausgehe, „dass man alle Probleme der Welt mit immer neuen Gesetzen einfach wegregulieren könnte“. Dafür gab es auch nennbaren Applaus im Saal. Diese Überregulierung habe in den vergangenen Jahren zu einer Flut von neuen Gesetzen und Verordnungen geführt, „die heute nicht selten wie eine bleierne Decke über unseren Betrieben und sogar über vielen Bereichen des Privatlebens liegen (…) und zum Teil mehr kosten, als sie bringen, und manches Mal auch schaden.“

Mit Blick auf die Europawahlen schlug Stelzer auch konkret vor, dass EU-Regelungen nach oberösterreichischem Vorbild mit Ablauffristen versehen werden, „denn damit erhöhen wir den Druck, EU-Gesetze aktuell zu halten und verhindern, dass sich immer mehr Paragrafen ansammeln.“

OÖ – Das Land der Möglichkeiten und der Perspektiven

Schließlich appellierte Stelzer, sich von den großen Träumen von Kindern, Forschern und großer Staatsmänner und -frauen anstecken zu lassen: „Wir müssen in Oberösterreich nach dem Großen streben, um das Beste für uns und unsere Landsleute zu erreichen. Wir sind das Land der Möglichkeiten und der Perspektiven für alle: zum Lernen, zum Wirtschaften, zum Arbeiten, zum Erfolg haben, zum Freude haben, zum Sinn finden, zum guten Leben, zum Gesund und lang leben. In Frieden und Freiheit. Und das Miteinander.“

Das könnte Sie auch interessieren