LH Thomas Stelzer will „Umbruch zum Aufbruch nutzen“

Landeshauptmann fordert bei „Vordenker-Veranstaltung“ rasche und wirksame Hilfen für heimische Betriebe

LH Thomas Stelzer lud ein, „jetzt gemeinsam das Notwendige zu tun, um dann bald gemeinsam auch wieder die Frischluft neuer Möglichkeiten genießen zu können“.
LH Thomas Stelzer lud ein, „jetzt gemeinsam das Notwendige zu tun, um dann bald gemeinsam auch wieder die Frischluft neuer Möglichkeiten genießen zu können“. © OÖVP

Wegen Corona konnte in den vergangenen Jahren die „Vordenker-Veranstaltung“ zum „Land der Möglichkeiten“ nicht in der gewohnten Form abgehalten werden. Am Freitagnachmittag war es aber wieder möglich und die OÖVP lud ins Linzer Musiktheater, um gemeinsam über die Zukunft nachzudenken.

Rund 600 Gäste aus Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und dem Zivilleben kamen und bekamen nicht nur Einblicke in die moderne Wissenschaft, sondern Landeshauptmann Thomas Stelzer skizzierte dort auch seine Vorstellungen, wie das Land gestärkt aus den derzeitigen globalen Krisen kommen kann.

Aus vielen Gesprächen und Kontakten mit Bürgern wisse er, wie es den Landsleuten im Alltag derzeit gehe: „Vieles worauf wir uns stützten, ist ins Wanken gekommen, unklar und unsicher. Ein unbeschwertes ‚Weiter-so‘ ist denkunmöglich geworden“, so Stelzer. Aber gerade jetzt gehe es um den Blick und Schritt voraus, um auch wieder Tritt zu fassen. „Mein Anspruch ist, dass wir aus dem Umbruch einen Aufbruch machen. Dafür müssen wir heute unseren Blick dorthin richten, wo morgen und übermorgen die Chancen liegen werden“, bekräftigt Stelzer.

Zukunft steht für den Landeshauptmann im derzeitigen globalen Umfeld zunächst einmal für die Sicherstellung von Dingen, die gerade in Oberösterreich über Jahre als selbstverständlich galten: Frieden, Stabilität, Auskommen mit dem Einkommen, Gesundheit, leistbaren Strom und eine warme Wohnung. „Wir leben aktuell in Zeiten der Notwendigkeiten, aus denen dann wieder neue Möglichkeiten der Zukunft erwachsen werden. Jetzt heißt es für uns alle vorrangig: Frieden erreichen für Europa und helfen, unterstützen und da sein. Vor allem auch dort, wo Menschen existenzielle Sorgen rund um ihren Betrieb oder Arbeitsplatz haben“, so Stelzer.

Wirksame Hilfe nötig

Es gebe bereits zahlreiche Unterstützungsleistungen der Bundes- und Landesregierung. „Aber wir werden mehr tun müssen, damit Oberösterreich das bleiben kann was es ist, was uns ausmacht: Ein Land der Arbeit und Wirtschaft. Wer jetzt nicht auch rasch unseren Betrieben hilft, damit sie sich weiter auch international auf den Weltmärkten durchsetzen können und damit ihre Arbeitsplätze hier sichern, der riskiert den Verlust vieler Arbeitsplätze, der riskiert auch den sozialen Zusammenhalt hier bei uns“, fordert LH Stelzer rasche und wirksame Hilfe der Bundesregierung für die heimischen Betriebe. Aber LH Stelzer stellte auch klar: „Der Staat kann nie ein Vollkaskoinstitut sein.“ Denn Sozialpolitik heißt für ihn „unterstützen, aber nicht überhäufen. Helfen, aber nicht bevormunden.“

Klarer Aggressor

Stelzer fand auch deutliche Worte gegen den Kriegstreiber Russland: „Auch wenn hoffentlich bald wieder Frieden herrscht, wird Russland wohl in keiner Frage mehr ein verlässlicher Partner sein — schon gar nicht in der Energielieferung.“ Umso wichtiger ist für Stelzer daher jetzt die Sicherstellung der nötigen Energie, der Vollausbau der erneuerbaren Energien und das Erreichen der Klimaneutralität Oberösterreichs bis 2040: „Wir sind als Oberösterreich schon jetzt Österreichs Nummer 1 in der Nutzung von Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie. Wir haben im Sinne der Nachhaltigkeit viel erreicht und auch noch viel vor.“ So wolle man schon bis 2030 die Produktion von Sonnenstrom verzehnfachen — „ohne dafür unsere wertvollsten Äcker und Felder zu opfern“.

Der Landeshauptmann strich in seiner Rede auch Werte heraus, welche Oberösterreich auszeichnen: „Leistung, Weltoffenheit, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. Diese Werthaltungen machen OÖ aus. Diese Werthaltungen werden OÖ wieder stark machen und machen unser Land der Möglichkeiten erst möglich.“ Die Weltoffenheit etwa halte das Land am Puls der Zeit. „Offenheit heißt zulassen und ermöglichen. Offenheit heißt, sich an der Vielfalt und Kultur zu freuen, sich von ihr herausfordern und inspirieren zu lassen“, so Stelzer. Aber Offenheit bedeute nicht die Aufgabe der Eigenständigkeit oder Aufgabe „unserer Art zu leben“.

Neue Möglichkeiten

„Wir sind eine starke, demokratische Gemeinschaft, die leistungsfähig ist, aber auch darauf aufbaut, dass jede und jeder, in der Demokratie nicht nur ihre und seine Rechte in Anspruch nimmt, sondern auch ihren und seinen Teil der Verantwortung einbringt“, fordert Stelzer ein. Und weiter: „Wir brauchen das gemeinsame Eintreten für Werte und Demokratie, das Bekenntnis zu unseren Sicherheitskräften, den Zusammenhalt und die Bereitschaft zu Hilfe in schwierigen Zeiten. Wir brauchen auch gemeinsame Anstrengungen in Zivilschutz, Krisenvorsorge und Energiesparen“, betont Stelzer.

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