Linzer ÖVP ortet steigende Integrationsprobleme in Schulen

Vizebürgermeister Martin Hajart fordert eine Analyse und die Einführung des Schulfachs Demokratie

Für den Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) läuten angesichts der muslimischen Dominanz in den heimischen Klassenzimmern die Alarmglocken: „Diese Entwicklung bereitet vielen Menschen Sorgen. Die Angst, dass die Identität verloren geht und eine Entfremdung voranschreitet, muss man ernst nehmen.“

Neben einer Detailanalyse der Zusammenstellung in Linzer Schulen fordert er – wie der Wiener Vizebürgermeister Christian Wiederkehr (NEOS) – ein Schulfach „Demokratie“.

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35 Prozent der Schüler an den öffentlichen Volksschulen in Wien sind Muslime – Tendenz klar steigend. Das ergibt die jüngste Erhebung der religiösen Bekenntnisse. 26 Prozent haben in der Bundeshauptstadt kein Religionsbekenntnis. Nur noch 21 Prozent sind römisch-katholisch. 13 Prozent der Schüler sind orthodox, fordert Hajart eine ähnliche Analyse für Linz.

„Ich will Lösungen. Dazu braucht es aber zunächst eine Analyse der aktuellen Situation. Wie in Wien müssen auch die Linzer Zahlen bezüglich Migranten und Religionszugehörigkeit in den einzelnen Schulen auf den Tisch,“ so der Vizebürgermeister.

Dass das Ergebnis wohl ähnlich der Bundeshauptstadt sein wird, zeige ein Blick auf die jüngsten Daten der Statistik Austria: 36,6 Prozent der Linzer wurden demnach im Ausland geboren. „Das spiegelt sich natürlich auch in den Kindergärten und Schulen der Stadt Linz wider“, ist Hajart überzeugt.

Hajart unterstützt prinzipiell auch die Forderung des Wiener Vizebürgermeisters Christian Wiederkehr, das Schulfach „Demokratie“ einzuführen: „Aber nicht als Ersatz für den Religionsunterricht, sondern als demokratiepolitisch wichtiges Zusatzangebot.“

Kritik an roter Vogel-Strauß-Politik

Unverständnis zeigt der Linzer Vizebürgermeister, warum die Stadt Linz – anders als etwa Wels – das Angebot des Integrationsministeriums einen Linzer Integrationsbericht zu erstellen, abgelehnt hat. Hajart: „Die Vogel-Strauß-Politik der Linzer SPÖ und der für Integration zuständigen Vizebürgermeisterin Tina Blöchl wird uns nicht weiterbringen. Man muss endlich den realen Problemen ins Auge sehen.“

Denn: „Integration ist ein Zusammenspiel von Fördern und Fordern. Beides findet in Linz noch zu wenig statt. Es braucht keine Angstmache, es braucht auch kein Schönreden. Was es braucht ist Realismus und Handeln.“

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