Nächste Primärversorgungseinheit setzt Erfolgsweg in OÖ fort

Zehntes PVZ in Leonding-Hart – Patienten und Ärzte profitieren

Wolfgang Ziegler (OÖÄK), Katrin Elisabeth Einwagner (Ärztin im PVZ am Domplatz in Linz), LH-Stv. Christine Haberlander und Michael Pecherstorfer (ÖGK/OÖ)
Wolfgang Ziegler (OÖÄK), Katrin Elisabeth Einwagner (Ärztin im PVZ am Domplatz in Linz), LH-Stv. Christine Haberlander und Michael Pecherstorfer (ÖGK/OÖ) © Land OÖ/Haag

2017 ging in Enns die erste Primärversorgungseinheit (PVE) in OÖ im Vollausbau an den Start. Am 13. März 2023 eröffnet in Leonding-Hart das inzwischen zehnte Primärversorgungszentrum.

Am Mittwoch zogen Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP), der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der ÖGK, Michael Pecherstorfer, und der Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer OÖ, Wolfgang Ziegler, eine positive Bilanz.

25.000 Patienten

Die zehn Primärversorgungseinheiten (PVE) im Land sind überwiegend als Primärversorgungszentren (PVZ, mit Team „unter einem Dach“) organisiert. Zudem gibt es in Ried-Neuhofen ein Primärversorgungsnetzwerk (PVN mit standortübergreifenden Teams). Insgesamt betreuen 44 Allgemeinmediziner und drei Kinderärzte rund 25.000 Patienten in OÖ. „Bei den Primärversorgungseinrichtungen hat sich der bewährte Weg des Miteinanders von Gesundheitskasse, Ärztekammer und Land OÖ einmal mehr als erfolgreich erwiesen“, so Haberlander.

„Hier gibt es keine starren Vorgaben, sondern nur das gemeinsame Ziel, dass wir in allen Regionen diese Versorgung in guter Qualität anbieten wollen. Dabei setzen wir auf Freiwilligkeit und legen besonderes Augenmerk auf optimale Standorte.“

Auch Michael Pecherstorfer lobt den Ausbau der PVE: „Die Primärversorgung bringt allen Menschen im Land enorme Vorteile: Den Ärztinnen und Ärzten genauso wie den Versicherten vor Ort. Gemeinsam wollten wir alle diese Idee erfolgreich auf den heimischen Boden bringen. Dank unserer hervorragenden Kooperation liegt OÖ heute an der Spitze bei der Primärversorgung.“

Einen der vielen Vorteile brachte Kurienobmann-Stv. Wolfgang Ziegler auf den Punkt: „Gerade junge Kolleginnen und Kollegen fragen verstärkt nach anderen Formen der Zusammenarbeit. Diese gilt es zu unterstützen. Am Anfang der beruflichen Laufbahn im niedergelassenen Bereich will nicht jeder für sich alleine eine eigene Ordination gründen, dieser Gruppe müssen wir entgegenkommen. Die bisherigen neun PVZ sind ein gutes Beispiel, wie man junge Kollegen in den niedergelassenen Bereich bringt.“ ÖGK, Land OÖ und Ärztekammer sicherten interessierten Teams die volle Unterstützung beim Gründen zu – „ganz gleich wo“.

Ärztekammer mit Skepsis

Die Ärztekammer Österreichs sprach sich indessen am Mittwoch weiter gegen jene Regierungspläne aus, mit denen sie bei der Schaffung von PVEs entmachtet werden soll. Sie befürchtet, dass Kasse und Landesregierungen künftig Ambulatorien statt Gruppenordinationen schaffen könnten, für die dann kein Gesamtvertrag gilt.

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