Neuer Blick auf die „neuen Alten“

Seniorenvertreter wehren sich gegen Klischees und Vorurteile

Seniorenvertreter in Linz (v. l.): Staatssekretär a.D., Landrat a.D. Franz Meyer (Bayern), BR Franz Ebner, BR Andrea Eder-Gitschthaler (SB Sbg.), Michael Schleifer; LH a.D. Josef Pühringer; LRin a.D. Patrizia Zoller-Frischauf (SB Tirol) und 2. LT- Präs. a.D. Rudolf Strommer (Bgld.)
Seniorenvertreter in Linz (v. l.): Staatssekretär a.D., Landrat a.D. Franz Meyer (Bayern), BR Franz Ebner, BR Andrea Eder-Gitschthaler (SB Sbg.), Michael Schleifer; LH a.D. Josef Pühringer; LRin a.D. Patrizia Zoller-Frischauf (SB Tirol) und 2. LT- Präs. a.D. Rudolf Strommer (Bgld.) © OÖ Seniorenbund

Zu einem vorweihnachtlichen Austausch lud der OÖ Seniorenbund am Freitag hochrangige Vertreter aus anderen Bundesländern sowie aus Bayern nach Linz. Bei einem Pressegespräch sprachen sie sich für ein besseres Image von Senioren aus.

„Das Alter ist so vielfältig, wie das Leben selbst. Leider ist der Blick auf Senioren aber nach wie vor von vielen Klischees behaftet“, so OÖ. Seniorenbundobmann LH a.D. Josef Pühringer.

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Öffentlichkeit zeichnet Bild einer „Belastung“

Insbesondere, wenn es um Pensionserhöhungen, das Gesundheitssystem oder die Pflege geht, hört man oft Fragen wie: „Was kosten uns denn die Alten noch?“ oder „Was wollen die Alten denn jetzt schon wieder?“ Gleichzeitig sind die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder häufig von einem Blick, der ausschließlich auf die Defizite des Alters gerichtet ist, geprägt. In Wirklichkeit müsste man aber die Fragen stellen: „Was leisten die Älteren, was würde uns fehlen, wenn es die Älteren nicht gäbe?“

„Was wäre eine Gesellschaft ohne die Älteren?“, erinnert Pühringer. Schließlich würden die Leistungen der Senioren oft als Selbstverständlichkeit gesehen und bekommen wenig Beachtung. Sie leisten vor allem in den Bereichen Pflege, Kinderbetreuung, Engagement in Vereinen — Bereiche die aber schwer bewertbar und erfassbar sind — viel.

Ein Paradigmenwechsel vom Bild der alten, klapprigen, kranken, teuren, leicht dementen Senioren, hin zu einem Bild von den vitalen, aktiven, gestaltungswilligen, älteren Menschen, die nicht nur kosten, sondern vor allem ein großer Schatz für die Gesellschaft sind, sei dringend notwendig.

Ein besonderes Anliegen ist den Seniorenvertretern, dass es keine Altersdiskriminierung (Aegeismus) geben darf. Ein klares Nein kam von den Seniorenvertretern etwa zur Forderung nach medizinischen Untersuchungen zur Eignung zum Fahren eines Autos.

Demokratisches Schwergewicht

Dass diese und andere Anliegen der wachsenden Bevölkerungsschicht auch künftig Gehör finden, dafür werde man sich auch weiterhin über Ländergrenzen hinweg gemeinsam einsetzen, so die Ankündigung der Seniorenvertreter. „Als zweitgrößte Wählerschicht kommt die Politik nicht mehr darum herum, auf uns zu hören“, fordert Pühringer einen Austausch auf Augenhöhe und Respekt.

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