Oberösterreich ist ein Teil der „Lokomotive für die Regionen“

Zehn wirtschaftlich starke EU-Regionen haben Kooperation fixiert

Zehn der wirtschaftlich stärksten Regionen der EU haben sich vernetzt, um ihre Interessen in der EU gemeinsam besser zu vertreten. Der Startschuss erfolgte nun in Antwerpen, für Oberösterreich unterzeichnete LH-Stv. Christine Haberlander das Memorandum of Understanding.
Zehn der wirtschaftlich stärksten Regionen der EU haben sich vernetzt, um ihre Interessen in der EU gemeinsam besser zu vertreten. Der Startschuss erfolgte nun in Antwerpen, für Oberösterreich unterzeichnete LH-Stv. Christine Haberlander das Memorandum of Understanding. © Land OÖ/Gerstmair

„Es war ein super Startschuss für eine Kooperation, die sehr fruchtbringend für Oberösterreich sein wird.“ So zufrieden bilanzierte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander nach dem ersten Gipfel von zehn europäischen Regionen, der diese Woche in Antwerpen abgehalten wurde.

Es handelt sich dabei um zehn der wirtschaftlich stärksten und innovativsten Regionen, die nach längerer Netzwerk-Arbeit im Hintergrund zusammengefunden haben. Oberösterreich findet sich dabei mit der Lombardei, Baden-Württemberg, Sachsen und Niedersachsen oder dem gastgebenden Flandern in bester Gesellschaft.

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Weiter Teilnehmer sind das Basken-Land, Katalonien, Hauts de France und Auvergne-Rhone-Alpes. Dabei soll es aber nicht bleibe, eine Erweiterung ist durchaus angedacht.

Herausforderungen sind in den Regionen ähnlich

„Es ist eine Ehre, dass wir da dabei sein dürfen und eine Auszeichnung für unseren Standort“, betonteHaberlander.

Das Ziel der Initiative wird durch das Gipfelmotto „Fit für die Zukunft: Globale Herausforderungen, regionale Lösungen“ gut auf den Punkt gebracht: „Wir wollen eine Lokomotive und eine starke Stimme für die Regionen in der EU sein“, so Haberlander.

Denn die Herausforderungen seien für die Regionen, die sich grundsätzlich und klar zur EU bekennen, sehr ähnlich. Digitalisierung, Klimawandel und Energieversorgung, damit verbunden Forschung und Innovation sowie Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit lauten die Schlagworte.

Plus Widerstandsfähigkeit und (Erhöhung der) Selbstversorgung in Europa. „Es geht darum, dass die Anliegen der Regionen ausreichend berücksichtigt werden“, so Haberlander.

Forderung nach Quote für Zahnmedizin-Studium

Als Gesundheits-Landesrätin ist ihr die Versorgungssicherheit bei Medikamenten ein ganz besonderes Anliegen. Der Blick auf die nackten Zahlen untermauert das: 80 Prozent der Arzneimittel-Wirkstoffe werden in China und Indien hergestellt, bei Penicillin sind es sogar 90 Prozent.

„Größtmögliche Unabhängigkeit und eigene Produktionsstätten sind als Lehren aus den letzten krisenhaften Jahren daher unerlässlich“, forderte Haberlander eine Strategie zur Selbstversorgung. Ein Anliegen, das sie auch bei EU-Kommissar Johannes Hahn eindringlich deponierte.

Wie auch eine ganz spezielle, österreichische. Analog zur Humanmedizin brauche es auch bei den Studienplätzen in der Zahnmedizin eine Quote von 75 Prozent für Einheimische, ob die Versorgung künftig aufrechtzuerhalten.

Von Roland Korntner

Anmerkung: Der Autor nahm auf Einladung des Landes OÖ an der Reise nach Belgien teil.

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