OÖ: 200.000 Schüler verabschieden sich in die Semesterferien

Positive Bilanz zum Wintersemester trotz angespannter Personalsituation in Schulen

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Für rund 200.000 Schüler und Schülerinnen beginnen in Oberösterreich heute die Semesterferien. Bildungslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer ziehen eine positive Bilanz: „Unsere Pädagoginnen und Pädagogen, die Schülerinnen und Schüler und das gesamte Schulpersonal zeigen jeden Tag eindrucksvoll, dass Schulgemeinschaft gelingen kann und wir bedanken uns bei allen für ihren Einsatz und die Energie. Die Hälfte des Schuljahres ist bereits geschafft. Wir wünschen allen erholsame Ferien!“

Trotz angespannter Personalsituation haben im aktuellen Schuljahr bereits 1.500 engagierte Lehrkräfte ihre Tätigkeit aufgenommen und verstärken die oberösterreichischen Schulen. Etwas Erleichterung in der Personaldecke schaffen die ersten Quereinsteiger. 97 sind aktuell an den OÖ Schulen tätig. „Die Schulen haben positive Rückmeldungen gegeben, dass sich der Ablauf gut eingespielt hat. Quereinsteiger berichten, dass das Unterrichten eine beachtliche Herausforderung darstellt, jedoch betonen sie, dass sie umfassende Unterstützung von den Schulen erhalten und gerne unterrichten“, so die erste positive Zwischenbilanz.

Bundesweites Problem

Nicht nur OÖ kämpft derzeit mit Lehrermangel. In ganz Österreich ist die Lage angespannt. In vielen Ländern ist die Lage sogar noch prekärer. Das zeigt auch ein, am Donnerstag von der JKU präsentierter „Schulleitungsbarometer“. Rund 45 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter in Österreich haben zu wenige Lehrer an ihrer Schule, 80 Prozent der Betroffenen bezeichnen den Personalmangel sogar als „eklatant“. Besonders stark ist der Lehrermangel demnach in der Sonderpädagogik, in den Volksschulen, beim Ganztagsunterricht sowie in den Fächern Physik, Chemie, Musik und Sport zu spüren. Die Direktoren würden sich als Maßnahmen gegen den Lehrermangel höhere Gehälter, eine Verkürzung der Ausbildung — vor allem bei Volksschullehrern — und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, etwa durch zusätzliches Stützpersonal und Schulpsychologen wünschen. Ebenfalls ganz vorne auf der Liste: zusätzliches administratives Personal und eine fixe Stellvertretung der Direktorinnen und Direktoren. Bildungsminister Martin Polaschek hatte erst kürzlich bei einem Besuch in Linz entsprechende Verbesserungen angekündigt.

Bald um eine Schule reicher

Ab Herbst 2024 bereichert übrigens eine neue AHS mit Schwerpunkt Digitalisierung die oberösterreichische Schullandschaft. Die Digi-AHS Leonding öffnet im Schuljahr 2024/25 als öffentliche Privatschule ihre Türen, der Schulbesuch ist kostenlos. Gestartet wird mit den ersten und fünften Klassen. Schon jetzt ist der Andrang groß ist. 75 Schülerinnen und Schüler sind schon vorangemeldet, die Hälfte davon sind Mädchen.

2 Milliarden Euro für Bildung

Oberösterreich bekennt sich klar dazu, ein „Land der Bildung” zu sein. Um den Schülerinnen und Schülern optimale Lernbedingungen zu bieten, wurde das Budget für das Jahr 2024 um 253 Millionen Euro erhöht. Das Gesamtbudget für Bildung übersteigt nun erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke, beträgt exakt 2.062.261.800 Euro.

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