Pflege durchforsten & vereinfachen

LR Hattmannsdorfer will Sozialhilfeverbände bei Personalsuche entlasten

Informierten über neues SHV-Projekt zur Pflege in Oberösterreich (v. l.): Gemeindebundpräsident LAbg. Christian Mader, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Projektleiter Friedrich Pammer.
Informierten über neues SHV-Projekt zur Pflege in Oberösterreich (v. l.): Gemeindebundpräsident LAbg. Christian Mader, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Projektleiter Friedrich Pammer. © Land OÖ/Haag

Der demografische Wandel mahnt zur Eile: Bis 2040 wird die Zahl der Pflegebedürftigen Menschen in Oberösterreich auf 107.000 steigen, das sind 45 Prozent mehr als heute.

Bis 2030 wird zudem ein Drittel des Pflegepersonals in Pension gehen. Dabei sind schon jetzt 1300 Betten in den Pflegeheimen wegen Personalmangels leer.

Projektteam für Analyse

In OÖ wird mit der Fachkräftestrategie Pflege gegengesteuert. Der Punkt „Analyse des Pflegesystems und Erarbeitung von Entwicklungsmöglichkeiten“ wird jetzt aktiv angegangen. Land OÖ und Gemeindebund haben gemeinsam mit den Sozilahilfeverbänden (SHV) ein Projekt gestartet, um die Pflegestrukturen im Land zu durchforsten und zu vereinfachen.

„Dabei geht es vor allem darum, auszuloten, welche Aufgaben in den SHV-Geschäftsstellen gemeinsam und nicht 15 mal separat erledigt werden können. Ich denke dabei vorrangig an die Personalsuche, Rechtsangelegenheiten oder den Werbeauftritt“, betonte Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer bei einem Hintergrundgespräch.

„Genug Handlungsbedarf“

Projektleiter ist mit Friedrich Pammer der früherer Landesrechnungshofpräsident und mit entsprechender Expertise ausgestattet. Er sieht als vorrangige Aufgabe, „komplexe Strukturen aufzulösen und SHV-Stellen zukunftsfit zu machen — auch angesichts der digitalen Dynamik. Es gibt einige Themenfelder mit genug Handlungsbedarf“. Es gehöre auch dazu, Ebenen zu reduzieren sowie Abläufe zu vereinfachen und zu straffen.

Der oö. Gemeindebundpräsident Christian Mader sieht die Kommunen „an vorderster Front, wenn es etwa um den Bau neuer Pflegeheime und auch Personalangelegenheiten geht“. Die Gemeinden wären bei der Daseinsvorsorge für die Bürger aber ohnehin stets gefordert. Bis Ende Herbst soll es bereits erste Ergebnisse geben.

Von Harald Engelsberger

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