Pilnacek-Witwe klagt Tonband-Macher

Die Witwe des verstorbenen früheren Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek klagt jenen Mann, der geheim Aufnahmen von einem Gespräch mit ÖVP-kritischen Inhalten angefertigt hat. Pilnaceks Witwe, sie ist Präsidentin des Grazer Straflandesgerichts, will laut ihrem Anwalt die postmortalen Persönlichkeitsrechte ihres Mannes wahren und klagt nun auf Löschung der Aufnahme, berichtete das Nachrichtenmagazin „profil“ am Samstag.

Auf der Aufnahme belastet der damals suspendierte Pilnacek mehrere Politiker, darunter Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, sie hätten bei glamourösen Justizfällen interveniert. Pilnacek betonte in dem Gespräch, diesen Interventionen nie nachgegeben zu haben. Die Betroffenen bestreiten die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt vermutlich gegen den Unternehmer, der die Aufnahme angefertigt hat, wegen Paragraf 120 des Strafgesetzbuches („Missbrauch von Abhörgeräten“).

Pilnacek war im Februar 2021 wegen des Verdachts auf Verrat von Amtsgeheimnissen suspendiert worden. Nach einer alkoholisierten Geisterfahrt Ende Oktober 2023 wurde der Spitzenbeamte tags darauf tot aufgefunden.

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