Senioren beschäftigt Pension, Pflege und Digitalisierung

Seniorenbund-Chef LH a. D. Pühringer
Seniorenbund-Chef LH a. D. Pühringer © OÖ Seniorenbund

Im kommenden Jahr werden wieder über 100.000 Menschen in Alterspension gehen. LH a.D. Josef Pühringer, Landesobmann OÖ Seniorenbund und BR Vizepräs. Franz Ebner, Landesgeschäftsführer OÖ Seniorenbund gaben am Freitag einen Einblick in die aktuellen Anliegen der Senioren.

So sollen Neupensionisten etwa auch 2025 vor Verlusten geschützt werden. Auch für sie soll es, wie für jene, die heuer in Pension gingen, eine Schutzklausel geben, „sofern dies aufgrund der Inflationsentwicklung nötig ist.“ Um die Inflationsentwicklung besser abzubilden und die Pensionen zeitnah wertzusichern, fordert der OÖ Seniorenbund auch weiterhin eine Verschiebung des Anpassungszeitraums nach hinten.

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Aktuell wird der Zeitraum August des Vorjahres bis Juli herangezogen. „Künftig sollte der Zeitraum zumindest bis einschließlich Oktober reichen. Die restlichen zwei Monate könnten auf Basis von Prognosen der anerkannten Wirtschaftsforschungsinstitute einbezogen werden“, so Pühringer und Ebner.

Auch Arbeiten in der Pension müsse sich endlich mehr lohnen, hieß es erneut. Der OÖ Seniorenbund fordere hier weiterhin die gänzliche Streichung der Pensionsversicherungsbeiträge für jene, die neben der Pension arbeiten. Die Streichung bis zur doppelten Geringfügigkeitsgrenze sei zwar ein „erster wichtiger Schritt, aber nicht ausreichend“, schließlich erhöhten sich die Pension durch die Beiträge kaum.

Nachholbedarf in der Pflege

Auch im Pflegebereich orten Pühringer und Ebner Verbesserungsbedarf. Mit dem Angehörigenbonus sei zwar eine langjährige Forderung umgesetzt worden, allerdings sei der Bezieherkreis aufgrund der Kriterien (mind. Pflegestufe 4 und Netto-Einkommen von max. 1.500,-) deutlich eingeschränkt, sodass viele pflegende Angehörige durch den Rost fallen.

„Wir fordern daher eine rasche Ausweitung des Bezieherkreises auf Pflegestufe 3 sowie eine deutliche Erhöhung des maximalen Netto-Einkommens. Ebenso wäre eine generelle Erhöhung der Förderung (aktuell € 125,-/Monat) wünschenswert“, sagt Pühringer.

Neben dem Ausbau der Tagesbetreuung und Kurzzeitpflege wären auch die Schaffung und Förderung von Angeboten für eine stundenweise Betreuung Pflegebedürftiger zu Hause wünschenswert, sodass Angehörige Zeit für Erledigungen oder auch etwas Freizeit haben. Schließlich ist nicht für jeden eine Tagesbetreuung möglich.

Keine digitale Benachteiligung

Positiv bewertet wurden wichtige Förderungen, von denen vor allem viele Senioren profitieren würden, wie die erhöhte Förderung beim Kesseltausch, Sanierungsbonus, Handwerksbonus oder Reparaturbonus. Allen gemeinsam sei jedoch, dass sie nur digital beantragt werden können.

„Das ist eine klare Benachteiligung älterer und digital weniger affiner Menschen“, kritisieren die Seniorenvertreter. „Daher muss es zumindest für die kommenden 10 Jahre auch noch analoge Angebote geben, das heißt sämtliche Anträge, Formulare, Ansuchen etc. sollen auch in Papierform eingebracht werden können.“

Ebenso müssten auch Bescheide, behördliche Informationen, Rechnungen usw. in Papierform künftig kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

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