Thumfahrt will Erfolgsgeschichte in Vorderweißenbach fortschreiben

In einem Monat, am 14. April, wählt Vorderweißenbach einen neuen Bürgermeister. Einziger Kandidat für die Nachfolge von Langzeit-Ortschef Leopold Gartner (ÖVP), der vergangenen Dezember nach 14 Jahren sein Amt niederlegte, ist Bernhard Thumfart (ÖVP). Der 49-jährige Berufsschullehrer ist selbst schon lange im Gemeinderat tätig und hat als Vizebürgermeister Anfang Jänner die Amtsgeschäfte übernommen.

Sie sind der einzige Kandidat für die bevorstehende Bürgermeisterwahl. Klingt nach einer gemähten Wiese?

Natürlich schaut es nicht schlecht aus. Ich würde mich aber vor allem über eine hohe Wahlbeteiligung freuen. Es würde dann auch das Amt viel besser legitimieren. Traditionell hat Vorderweißenbach aber ohnehin eine relativ hohe Wahlbeteiligung. Das würde ich mir auch am 14. April wünschen.

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Werden Sie nach der Wahl auch weiterhin unterrichten?

Ja. Ich habe aber bereits seit der Übernahme der Amtsgeschäfte im Jänner meine Stundenanzahl deutlich reduziert.

Vorgänger Gartner hat Ihnen ein ausgeglichenes Budget hinterlassen. Sind Sie damit zufrieden und hat die Gemeinde ausreichend Spielraum für Investitionen?

Der Voranschlag für 2024 ist ein sehr guter. Das ist vor allem der sparsamen und umsichtigen Arbeit meiner Vorgänger geschuldet. Das gibt uns jetzt Handlungsspielraum. Auch ich werde danach trachten, in Zukunft sorgfältig mit unseren Mitteln umzugehen. Gleichzeitig braucht es aber auch künftig weitere Unterstützung vom Land, damit Gemeinden wie unsere, nicht in den Härteausgleich rutschen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir das auch weiterhin gemeinsam schaffen.

Welche Projekte stehen in diesem Jahr an?

Wir haben das große Glück, dass mit dem Erwerb des Gassner Areals inmitten der Gemeinde nun lang geplante und notwendige Projekte umgesetzt werden können. Dafür darf ich mich auch nochmal ausdrücklich bei der Familie Gassner, die Ende Februar dem Erwerb zustimmte, bedanken. Neben einem neuen Kindergarten wird dort auch ein neues Musikheim entstehen. Auch das neue Pfarrheim wird dort künftig beheimatet sein. Insgesamt investieren wir rund 6,5 Millionen Euro in das Projekt.

Gerade in der Kinderbetreuung gibt es Handlungsbedarf …

Ja, wir haben einen stark steigenden Bedarf an Betreuungsangeboten. Die Ansiedelung vieler Familien, aber auch die Fusionierung mit der Gemeinde Schönegg 2018, hat uns einen reichen Kindersegen beschert und unsere Kindergärten platzen langsam aus allen Nähten. Umso wichtiger ist die Umsetzung eines neuen großen Kindergartens im Zentrum der Gemeinde.

Eine große finanzielle Hilfe sind hier der Fusionsbonus und die Förderung im Zuge der Ausbau-Offensive im Kinderbetreuungsbereich, die das Land zur Verfügung stellt. Ohne diese Unterstützung könnten wir uns dieses Projekt als Gemeinde nicht leisten. Umso glücklicher sind wir, dass wir nun mit der Planung starten können. Wenn alles glattläuft, können wir bereits im Herbst mit den ersten Bauarbeiten beginnen.

Sie haben die Ansiedelung angesprochen. Vorderweißenbach scheint ein gutes Pflaster für Eigenheime zu sein …

Neben einer guten Infrastruktur haben wir auch noch leistbare Grundstücke. Vor kurzen wurden auch wieder neue Baugründe erschlossen. Da schauen wir, dass wir für unsere einheimische Bevölkerung, vor allem junge Menschen, Platz schaffen, damit sie auch in unserer schönen Gemeinde bleiben können.

Wie erwähnt wurde die ehemalige eigenständige Gemeinde Schönegg 2018 in die Gemeinde Vorderweißenbach integriert. Wie sieht ihre Bilanz aus?

Das ist eindeutig eine Erfolgsstory, weil die damaligen Protagonisten die richtigen Fäden gezogen haben und die Bevölkerung von Anfang an mit eingebunden war. Wir sind froh, dass wir mit Schönegg gewachsen sind. Dass die Fusion funktioniert, zeigt sich nicht nur auf organisatorischer Seite. Auch gesellschaftlich gibt es ein echtes und gutes Miteinander. Wir sind eine größere und bessere Gemeinde geworden. Und ohne diese Fusion wären eben auch Projekte, wie jenes am Gassner-Areal, gar nicht möglich gewesen.

Mit Bernhard Thumfart sprach Dominik Hennerbichler

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