TU-Präsidentenwahl wird überprüft

Wieder Verzögerung im Gründungsprozess des Digitalinstituts

Als am Sonntag TU-Graz-Professorin Stefanie Lindstaedt — nach einmonatiger Verzögerung bei den Hearings — vom Gründungskonvent als Gründungspräsidentin verkündet wurde, hatte es den Anschein, als würde die neue TU Linz, das Institute of Digital Sciences Austria (IDSA), endlich Fahrt aufnehmen.

Doch nun steht ein aufsichtsbehördliches Verfahren ins Haus. Helmut Fallmann, Vorstandsvorsitzender des oö. Unternehmens Fabasoft, bestätigte am Mittwoch, dass er „als Mitglied des Gründungskonvents aus triftigen, rechtlichen Gründen eine Überprüfung der Wahl bei der zuständigen Rechtsaufsicht angeregt habe“.

Daraufhin leitete das Ministerium das Aufsichtsverfahren ein. Fallmann wollte das laufende Verfahren nicht kommentieren. Der Gründungskonvent des IDSA wies per Presseaussendung die in dem Antrag erhobenen Vorwürfe in aller Deutlichkeit zurück. Gleichzeitig behielt man sich „aufgrund der im Antrag erhobenen, nicht nachvollziehbaren Behauptungen, rechtliche Schritte gegenüber Herrn DI Fallmann vor“.

„Am Riemen reißen“

Der Konvent werde die Stellungnahme zum Antrag — laut „Standard“ ist bis 20. März Zeit — schnell erarbeiten und dem Wissenschaftsminister übermitteln, so die Vorsitzende Claudia von der Linden, die bedauerte, dass sich „die Entwicklung des IDSA neuerlich grundlos um mehrere Wochen verzögert“. Der ursprünglich als Gründungspräsident favorisierte JKU-Rektor Meinhard Lukas betonte, dass er die Entscheidung des Gründungskonvents respektiere.

Und LH Thomas Stelzer (ÖVP) appelliert „an alle Beteiligten, sich wieder am Riemen zu reißen und sich bewusst zu werden, welch große Verantwortung sie im Zuge einer Universitätsgründung tragen“.

Er erwartet sich vom Ministerium eine rasche Prüfung und von Gründungskonvent sowie Rektorin einen realistischen Zeitplan, wie es bis zum Beginn des Studienbetriebs weitergehe. Laut „Standard“ hält das Wissenschaftsministerium am Zeitplan fest, den Lehrbetrieb am IDSA im kommenden Wintersemester aufzunehmen.

Die SPÖ OÖ forderte gestern erneut eine „Digital-Uni-Planungsenquete“. Und während für die oö. Neos jegliche politische Einflussnahme vermieden werden müsse, wollen die Grünen, dass sich LH Stelzer einmische und „Führungsstärke“ zeige.

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