Verkehrsachse: Oberösterreich und Südböhmen drücken aufs Tempo

Ausbau der S10 und der Summerauerbahn sind Gebot der Stunde

Der Ausbau der S10 Schnellstraße und die dringend notwendige Erweiterung der Summerauerbahn Richtung Tschechien, waren die Kernthemen bei einem Treffen von Landeshauptmann Thomas Stelzer und dem Südböhmischen Kreishauptmann Martin Kuba am Dienstag in Linz.

„Wir brauchen eine attraktive Summerauerbahn. Die Achse nach Südböhmen ist enorm wichtig“, so Stelzer. Nicht nur in diesem Punkt stimmen die beiden überein – auch beim Ausbau der Straßenverbindung fordern beide mehr Tempo: „Der Verkehr ist ja auch eines der zentralen Themen, sowohl Südböhmen als auch wir brauchen Lösungen, wie wir die Verkehrsströme in die richtigen Bahnen lenken können. Die Verkehrsachsen müssen gestärkt werde, das ist gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein Gebot der Stunde.“

Dabei spielt zum einen der Ausbau der S10 eine entscheidende Rolle. Auf tschechischer Seite wird bereits kräftig an der Autobahn bis zur Grenze gebaut. Bei der südböhmischen D3 soll die Umfahrung von Budweis im Dezember eröffnet werden. Frühestens 2026 erfolgt der Lückenschluss bis Wullowitz.

In Oberösterreich ist der derzeit noch offene, 16 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Freistadt Nord und der Staatsgrenze in zwei Abschnitte geteilt. Abschnitt Nord A reicht vom derzeitigen Ende der S10 bei Freistadt bis Rainbach. Abschnitt Nord B von Rainbach bis zur Staatsgrenze bei Wullowitz.

Im November 2023 erfolgte der offizielle Auftakt zur Errichtung der S10 im Abschnitt Freistadt Nord bis Rainbach. Die sieben Kilometer lange West-Umfahrung für Rainbach wird Mitte 2027 fertiggestellt. Die ASFINAG investiert in den Streckenneubau 346 Millionen Euro.

Kritik an Ministerin und ÖBB

Zumindest genauso wichtig wie der Ausbau der S10 ist die Attraktivierung der Summerauerbahn. „Da lassen uns die Verkehrsministerin (Leonore Gewessler, Anm.) und die ÖBB leider im Stich, derzeit gibt es keine konkreten Pläne für die Attraktivierung“, sagt Landeshauptmann Stelzer.

Und Kreishauptmann Martin Kuba ergänzt: „Dass die Summerauerbahn nicht attraktiviert wird, ist eine schlechte Nachricht. Wir bauen bereits die Strecke zwischen Prag und Budweis so aus, dass dort Züge mit 200 km/h fahren können. 2030 bis 2035 wollen wir mit dem Ausbau Richtung Linz beginnen. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Summerauerbahn ausgebaut wird.“

Die Strecke Linz-Prag ist eine wichtige Achse im Transeuropäischen Netz, mit dem Ausbau der Strecke könnte ein Teil des Güterverkehrs auf die Schiene verlagert werden, wissen Stelzer und Kuba.

Auch enge kulturelle Zusammenarbeit

Aber nicht nur bei Verkehrsprojekten, auch im Kulturbereich arbeiten Oberösterreich und Südböhmen zusammen. Beispielsweise beim grenzüberschreitenden Kunstprojekt „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“. 2019 haben die damalige Kreishauptfrau von Südböhmen Ivana Stráská und Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“ die Ausschreibung eines grenzüberschreitenden Kunstprojekts vereinbart.

Das daraus hervorgegangene Siegerprojekt „Treffpunkt Atelier“ der oö. Kunstschaffenden Andreas Sagmeister und Anita Selinger (Vernetzung unter oberösterreichischen und südböhmischen Kunstschaffenden) wurde auch zwischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und dem Kreishauptmann Martin Kuba vereinbart und in Umsetzung gebracht.

Ziel dieser Ausschreibung war es, eine Grundlage für nachhaltige künstlerische Begegnungen zwischen Oberösterreich und Südböhmen zu legen. Die Ergebnisse waren im November 2023 sowie im Februar 2024 in zwei Ausstellungen in Budweis und in Linz zu sehen und wurden von abschließenden Vernetzungstreffen begleitet.

Die entstandenen Kunstwerke gingen nach der Ausstellung in der Kunstsammlung an die Künstlerinnen und Künstler zurück, ausgenommen ein Kunstwerk seitens OÖ und Südböhmen, das sich die Hauptmänner gegenseitig als Geschenk überreichten.

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