„www genauso wichtig wie das Abc“

Lieferstart von 250.000 Laptops und Tablets an die heimischen Schulen

Die Auslieferung von Laptops und Tablets an heimische Schulen hat am Dienstag offiziell begonnen. Bis Ende dieses Semesters sollen insgesamt 150.000 vom Bildungsministerium angeschaffte Geräte um 250 Millionen Euro verteilt werden.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), der aus diesem Anlass zum Ramsauergymnasium in Linz gereist war, sprach von der bisher größten Investition in die Digitalisierung im Bereich der Schulbildung. Man drehe nicht mehr an kleinen Rädchen, sondern an großen Schrauben. Faßmann übergab offiziell die ersten Geräte gemeinsam mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Die Auslieferung startet vorerst im Burgenland, NÖ, OÖ und Wien. Bis Ende der Woche sollen 65 Schulen mit 8000 Geräten versorgt sein. An der Aktion für Schüler der fünften und sechsten Schulstufe nehmen insgesamt 93 Prozent der infrage kommenden Schulen teil — Voraussetzung war die Erarbeitung eines Konzepts, wie die Geräte im Unterricht eingesetzt werden sollen, und die Zustimmung der Schulpartnerschaftsgremien aus Eltern, Lehrern und Schülern.

25 Prozent Selbstbehalt, dafür privat nutzbar

Bei den Geräten konnten sich die Schulen zwischen Windows Notebooks, Windows Tablets, iPads, Android Tablets und Refurbished Geräten entscheiden. An einem Standort kommt aber immer nur derselbe Gerätetyp zum Einsatz, für den Fall eines Schulwechsels soll es eine Tauschbörse geben. Die Geräte werden in das Eigentum der Kinder übertragen und können somit auch privat verwendet werden.

Der Schüler-Selbstbehalt beträgt 25 Prozent des Kaufpreises. Bei durchschnittlichen Kosten von 400 Euro und einer Verwendungsdauer von vier Jahren seien das 25 Euro pro Jahr, lautet die Kalkulation des Ministeriums. Familien mit wenig Geld können vom Selbstbehalt befreit werden.

Neben den Schülern bekommen an AHS auch alle Lehrer der betreffenden Klassen die entsprechenden Laptops oder Tablets vom Bildungsministerium. An Mittel- und Sonderschulen gibt es nur drei Geräte pro teilnehmender Klasse. Um alle Unterrichtenden damit auszustatten, schafft das Land OÖ zusätzlich 2500 Endgeräte an. Insgesamt sind acht Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen im Landesbudget vorgesehen, rechnete LH Stelzer vor. „Das www ist für die Schüler genauso wichtig wie das Abc“, ergänzte Haberlander. So wie das Ministerium begleite das Land OÖ das Projekt mit pädagogischen Initiativen, etwa mit Fortbildungen und Zusatzausbildungen für Pädagogen.

„Für uns als Schülerunion ist dieser Tag besonders, weil damit eine lange Forderung zum Thema Digitalisierung umgesetzt wird“, so Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger. Digitale Endgeräte seien der Game Changer für den Unterricht, den es jetzt brauche. SPÖ und Neos kritisieren wiederum, das Ausliefern von Endgeräten sei keine Digitalisierungsoffensive.

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