Meinung

von Christian Haubner

Politikum Krankheit

Der persönliche Gesundheitszustand von Menschen, die in Politik und Wirtschaft hohe Positionen bekleiden, ist nicht immer reine Privatsache. Das ist auch legitim, wenn es um die Eignung geht, eine Funktion auszufüllen oder eben nicht.

Auch in Wahlkämpfen werden mitunter angebliche oder tatsächliche Krankheiten politischer Mitbewerber ins Treffen geführt, um die eigene Position zu stärken. Trump selbst hat dies selbst immer wieder getan.

Als vor rund vier Jahren die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton einen Schwächeanfall erlitten hatte, hat Trump dies weidlich ausgekostet. Und im derzeit laufenden Wahlkampf behauptet er immer wieder, sein Herausforderer Joe Biden wäre dement oder würde Aufputschmittel nehmen.

Trumps eigene Corona-Infektion hat sogar das Potenzial, zu einem veritablen Politikum zu werden. Denn allzu lange hatte der Präsident die Corona-Gefahr kleingeredet, sich gegen Schutzmaßnahmen ausgesprochen und sich über Andersdenkende lustig gemacht.

„Trumps Corona-Infektion hat das Potenzial, zu einem Politikum zu werden.“

Wenn er, was ihm persönlich zu wünschen ist, die Infektion mit leichten Symptomen übersteht, dürfte ihm das politisch nutzen. Dann könnte er sich als der präsentieren, der stark ist und von Anfang an Recht hatte. Andernfalls dürfte seine Wahlkampagne einen weiteren Dämpfer erleiden.

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