Psychiatrie für Kinder eröffnet

Bedarf an Behandlung ist durch Pandemie enorm gestiegen

V. l.: GF Timmerer, LH-Stv. Haberlander, Primar Kamper
V. l.: GF Timmerer, LH-Stv. Haberlander, Primar Kamper © Klinikum WE-GR

Um den steigenden Bedarf abdecken zu können, wurde am Klinikum-Standort Grieskirchen eine neue Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin mit zwölf stationären und fünf Tagesklinik-Behandlungsplätzen unter der Leitung von Adrian Kamper eingerichtet.

Er ist auch für das Department für Psychosomatik für Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit 15 Betten zuständig. Mitte Jänner wurde nach einem Umbau in hellen Räumen der Betrieb aufgenommen, am Donnerstag erfolgte die offizielle Eröffnung. Das Behandlungsspektrum reicht von Angststörungen, Depressionen über Ess-, Schmerz-, Schlaf- und Ausscheidungsstörungen bis hin zu Regulations- und Interaktionsstörungen bei Kleinkindern.

„Mit dem Angebot einer eigenen Psychiatrie für Kinder und Jugendliche kommen wir einem stark gewachsenen Bedarf entgegen“, so Dietbert Timmerer, Geschäftsführer des Klinikum Wels-Grieskirchen. Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander bestätigt die Wichtigkeit eines derartigen Angebots auch im oö. Zentralraum, denn „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“.

Kamper verzeichnete seit dem ersten Lockdown eine deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen. Laut einer Studie lagen bei 14- bis 20-Jährigen lagen Ende 2021 Angststörungen bei 47 Prozent, depressive Symptomatik bei 55 Prozent, suizidale Gedanken bei über 30 Prozent und Essstörungssymptome bei 60 Prozent.

„Bei manchen war bereits zuvor eine psychische Instabilität vorhanden. Diese konnte gerade noch kompensiert werden – durch Alltag, Strukturen, Hobbys. Der Corona-bedingte Verlust von Struktur und direktem Kontakt mit Gleichaltrigen sowie angstbesetzte Inhalte in Medien führten zu psychischer Destabilisierung.“

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