Real zurück am Gipfel, Liverpool im Tränental

Madrilenen feierten 14. Triumph in Champions League — Alaba jubelte über 30. Karrieretitel

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Carlo Ancelotti: Der Architekt des Erfolgs, der Real nach vierjähriger Abwesenheit zurück auf Europas Fußball-Thron führte. Ancelotti schweißte eine Truppe, die zu Saisonbeginn nicht zu den absoluten Topfavoriten gezählt hatte, zu einer verschworenen Einheit, die auf dem Weg zum Titel viele Stolpersteine aus dem Weg räumte und Rückständen trotzte.

Für den bald 63-Jährigen (Geburtstag am 10. Juni) ist es der vierte Triumph in der Champions League, was bisher keinem Trainer gelungen ist. „Ich bin eben ein Rekordmann“, grinste Ancelotti, der unlängst als erster Trainer Meister auch in der fünften Top-Liga Europas Meister geworden war. Der Italiener bezeichnete den Titelgewinn als „unglaublich“ und rückte seine Spieler in den Fokus. „Ich werde ihnen immer dankbar sein.“

Thibaut Courtois: Der Real-Keeper brachte die „Reds“ mit seinen Paraden zur Verzweiflung, allen voran Mo Salah. „Wenn du in einem Champions-League-Finale so eine Leistung abrufst und am Ende den Pokal stemmen darfst, dann fühlt es sich unglaublich an. Es ist ein Kindheitstraum, der hier in Erfüllung gegangen ist“, strahlte der Belgier, der „definitiv“ die beste Leistung seiner Karriere sah.

Vinicius Junior: Steht sinnbildlich für die unglaubliche Effizienz von Real, indem er aus der zweiten Torchance der Madrilenen das Goldtor (59.) erzielte. Bei der ersten (43.) hatte Karim Benzema getroffen, dem Tor war aber (wohl fälschlicherweise) wegen Abseits die Anerkennung verwehrt geblieben.

Leicht lachen hatte danach natürlich auch David Alaba: „Ich bin über- überglücklich. Natürlich kommt man her mit dem Traum, die Champions League zu gewinnen, dann erreichst du das heute, das ist schon wirklich unglaublich“, erklärte Alaba nach seinem 30. Titel als Fußballer im ZDF-Interview.

„Jedes Finale schreibt seine eigene Geschichte, und es immer was besonderes, auf der größten Fußballbühne stehen zu dürfen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar“, so der 29-Jährige.

„… dann ist etwas scheiße gelaufen“

Auf der anderen Seite haderte Liverpool mit vielen vergebenen Möglichkeiten. „Wenn der Torwart ‚Man of the Match‘ ist, weißt du, dass irgendwas scheiße gelaufen ist“, sagte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

„Trotzdem habe ich den Jungs schon in der Kabine gesagt, dass ich stolz auf sie bin“, so der Deutsche, der sein drittes CL-Finale verlor, nur 2019 gewinnen konnte. Unterm Strich stehen am Ende dieser Saison nur zwei statt der erträumten vier Titel (in Liga-Cup und FA-Cup).

Zugleich kündigte er einen neuen Anlauf an: „Ich habe das starke Gefühl, dass wir wiederkommen. Wir haben eine außergewöhnliche Gruppe von Spielern.“ Auf den Finalort 2023 (Istanbul) angesprochen, meinte Klopp nur: „Bucht das Hotel.“

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