Regeländerungen sollen Spannung in Formel 1 weiter erhöhen

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Die Testfahrten boten naturgemäß wenig Aufschluss über die Leistungsstärke der Teams, beim Auftaktrennen am Sonntag in Sakhir (16, live ORF 1) werden die Karten erstmals aufgedeckt.

Noch herrscht ob der völlig veränderten Voraussetzungen Ungewissheit. „Es ist eine komplett neue Ära für den Sport und alles kann passieren“, so Titelverteidiger Max Verstappen (Red Bull).

Aerodynamik-Revolution

Mit tiefgreifenden Änderungen soll die Spannung in der Formel 1 deutlich erhöht werden. Der Unterboden ist nun flach statt gewölbt und mit Luftkanälen ausgestattet, der Frontflügel wurde vereinfacht, ein neuer geschwungener Heckflügel eingesetzt. Dementsprechend veränderte sich auch das Design wesentlich.

Die Maßnahmen sollen dazu führen, dass Verfolger weniger Abtrieb verlieren und damit die Anzahl an Zweikämpfen auf der Strecke stark steigt. „Ich hoffe, wir sehen das beim ersten Rennen“, freut sich auch Verstappen auf ein enger zusammengerücktes Feld. Insgesamt sind die Boliden schwerer und langsamer.

Hüpfende Autos

Bei den Testfahrten in Barcelona hatten fast alle Teams mit „Porpoising“ zu kämpfen. Dabei beginnt das Auto meist auf langen Geraden regelrecht zu hoppeln, wenn der Unterboden durch den starken Ansaugeffekt auf dem Asphalt aufsetzt und dadurch der Abtrieb abreißt. „Es fühlt sich an wie Turbulenzen in einem Flugzeug“, schilderte Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Ein Gegenrezept wäre, die Fahrhöhe anzuheben, was allerdings auf Kosten der Zeit geht.

Überarbeiteter Reifen

Die ballonartigen 13-Zoll-Reifen werden durch 18-Zoll-Reifen mit flachem Profil ersetzt. Zudem kehren die Radkappen zurück, über den Vorderreifen gibt es Kotflügel. „Die neuen Reifen werden das Racing verbessern. Sie werden nicht so leicht überhitzen und sind leichter zu handhaben“, erklärte Mike Elliott, Technischer Direktor von Mercedes. Einige Fahrer befürchteten jedoch Sichteinschränkungen.

Insgesamt müssen sich die Piloten auf eine teils völlig neue Handhabe ihrer Fahrzeuge einstellen. „Jeder ist da im gleichen Boot, wenn es darauf ankommt, diese Autos zu verstehen, und hat gewisse Probleme“, sagte Sebastian Vettel von Aston Martin. Mercedes-Technikchef James Allison sprach gar von den größten Regeländerungen aller Zeiten. „Wir müssen das Auto von Kopf bis Fuß neu erfinden“, sagte der Brite. Es habe lange gedauert, überhaupt zu verstehen, was die beste Antwort auf diese Regeln sei und wo man die Möglichkeiten finden könne, ein Auto auf die Strecke zu bringen, mit dem man von Anfang an konkurrenzfähig sein könne, so Allison.

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Gesenkter Kostendeckel

Seit 2021 gilt eine Budgetobergrenze, die heuer noch einmal auf rund 125 Mio. Euro pro Team gesenkt wurde. Gehälter für Fahrer sind nicht betroffen, sehr wohl aber Entwicklungsarbeiten am Auto. Red-Bull-Teamchef Christian Horner prophezeite einen ständigen Prozess: „Vermutlich wird das Auto in keinem Rennen gleich sein.“

Neue Rennleitung

Nach dem umstrittenen Finale in Abu Dhabi wurde Michael Masi als Renndirektor durch Niels Wittich und Eduardo Freitas ersetzt. Sie werden von FIA-Urgestein Herbie Blash sowie einem virtuellen Rennkontrollraum unterstützt. Der Funkverkehr zwischen Rennleitung und Teams wird nicht mehr übertragen.

Angepasstes Format

22 Rennen sieht der WM-Kalender heuer vor, um die Belastung für die Teams zu senken, wurde das Wochenendformat angepasst. Bei Grand Prix ohne Sprint finden die ersten Trainings jeweils erst Freitagnachmittag statt, die Medientermine am Vormittag statt am Donnerstag.

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