Relativ viele Schulschließtage

OECD-Bildungsdirektor: Schüler von Covid-19-Maßnahmen stark betroffen

Corona-Viren in der Schule

Im Zuge der Pandemie habe sich einmal mehr gezeigt, dass „Schule nicht nur ein Ort ist, wo Schüler lernen“, sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher bei der Präsentation des aktuellen OECD-Berichts.

Auch wenn junge Menschen von einer schweren Covid-19-Erkrankung weniger stark betroffen seien, sind die Konsequenzen der Krise für sie ziemlich groß: „Kaum eine Gruppe war mehr von den Eindämmungsmaßnahmen betroffen“, sagte Schleicher.

Schulschließungen in 188 Ländern

Insgesamt waren über die Welt verteilt immerhin geschätzt 1,5 Milliarden Schüler in 188 Ländern von Schließungen betroffen, heißt es im Bericht. Unter den 33 Ländern, deren Daten vergleichbar sind, ließ 2020 nur Schweden seinen Primarstufen-Bereich durchgehend offen. Generell zeigte sich, dass mit der Zunahme des Alters der Schüler die Bildungseinrichtungen eher geschlossen waren.

Über die näher untersuchten Länder hinweg ist das Bild sehr vielschichtig: So schlossen etwa 14 Staaten ihre Volksschulen ein Mal, während weitere elf dies landesweit mehrfach taten — Österreich inklusive. Dazu kommt eine Gruppe an Ländern, zu der auch Deutschland oder Italien gehörten, in denen es regional eine sehr unterschiedliche Anzahl an Schließtagen gab. Dies waren in Deutschland in der Sekundarstufe II etwa zwischen 15 bis 30 Tage, in Italien zwischen 58 und 101 Tage.

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Österreich gehört zu jener Länder-Gruppe, wo die Oberstufen mehr als 20 Tage länger im Distance Learning waren als die Volksschüler. Hierzulande zählt die OECD knapp mehr als 80 Schließtage abseits von Wochenenden und regulären Ferien an den Oberstufen und knapp über 50 an Volksschulen im Jahr 2020.

Ungefähr im Bereich Österreichs liegen auch Lettland, Slowenien oder Israel. Die mit Abstand meisten Tage mit geschlossenen Schultoren verzeichneten Costa Rica und Kolumbien mit über 170 bzw. über 150.

In Brasilien wurde das Schuljahr verlängert

Insgesamt sei davon auszugehen, dass der Verlust an Schultagen mittelfristig große Auswirkungen auf Bildungskarrieren haben könne, so Schleicher. Viele Länder würden aber nun Curricula und Bewertungskriterien anpassen.

So würde in manchen Ländern mehr Fokus auf die Hauptfächer gelegt und andere Fächer reduziert unterrichtet. Portugal und Brasilien hätten etwa das Schuljahr verlängert. „Es ist erwähnenswert, dass die Infektionsraten der Bevölkerung nicht davon abhängig erscheinen, wie viele Tage die Schulen geschlossen waren“, heißt es in dem Bericht.

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Die gute Nachricht: Corona hat im Bildungsbereich „mehr technologische Innovationen angestoßen als in vielen Jahren davor“ und „gezeigt, dass es viele Wege gibt, um Lernende zu erreichen“.

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