RESPIGHI: Riccardo Chailly Filarmonica della Scala (DECCA)

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Ein ehrgeiziges Album fällt dem CD-Hörer gerne in die Hände und konfrontiert ihn mit der Musik des bekanntesten italienischen Sinfonikers des 20. Jahrhunderts. Ottorino Respighi (1879-1936) aus Bologna ist dem Klassikkenner nicht immer bekannt, wenn auch ein Begriff durch seine sinfonischen Dichtungen „Pini di Roma“ und „Fontane di Roma“, die aber eher selten in den Konzertprogrammen auftauchen.

Diese zwei Triptychen sind der Mittelpunkt auf der CD und bereichern mit weiteren Werken das Wissen über den Komponisten. Das eine entstand noch in seiner Jugendzeit, das andere dreißig Jahre später, sodass anhand dieses Tonträgers die Lebens- und Entwicklungsjahre Respighis zu verfolgen sind. Seine Ausbildung zum Musiker weist interessante Wege auf.

Anfangs war er Geiger und Bratscher in Russland, dann ging er nach Berlin zu Max Bruch und wurde in St. Petersburg Schüler von Rimski-Korsakov wie auch Strawinsky und Prokofjew. Im späteren Triptychon nach 1903 begegnet man dem römischen Respighi, dem die genannten Meisterwerke gelangen und der mit den Uraufführungen in Rom berühmt wurde. Respighi hat also seinen persönlichen Stil meisterhaft ausgebaut, zu allererst mit der Erfindung eines sinfonischen Melos fern von einer opernhaften Prägung. Seine Sprache ist melancholisch, klanglich aufpoliert bis hochglänzend von einer intimen Elegie und durchflutet vom reinen Timbre seiner Instrumente wie hier etwa eine Stradivari-Violine (Francesco de Angelis), eine Klarinette (Fabrizio Meloni), Oboen (Armel Descotte, Gianni Viero) oder eine Trompete (Francesco Tamiati).

In der Elitebesetzung aus der Filarmonica della Scala werden auch reine Violinwerke, Arien und Suiten zu Hörgenüssen, wobei Respighis raffiniertes Orchesterkolorit, seine melodischen Einfälle und die rhythmische Vitalität des Komponisten immer wieder be- und verzaubern. Seine sinfonische Größe bewegt sich auf der französischen Linie Berlioz-Debussy-Ravel-Messiaen bis Richard Strauss. Ein Italiener mit Weitblick, dieser Respighi, und Maestro Riccardo Chailly gibt diesem Horizont die entsprechenden Impulse. Auch ein Arturo Toscanini war einst dem „Neuerfinder des alten Stils“ verfallen. Georgina Szeless

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