Richard Powers: „Erstaunen“

Richard Powers´ „Die Wurzeln des Lebens“ gewann 2019 den renommierten Pulitzer-Preis. Der frühere US-Präsident Barack Obama vor kurzem in einem Podcast: „Es hat verändert, wie ich über die Erde und unseren Platz darauf denke. Man wird nach diesem Buch nie wieder auf dieselbe Art und Weise durch einen Wald laufen, wirklich nicht.“

Mit „Erstaunen“ („Bewilderment“) legt Powers nach. Auch dieses Buch handelt von der Natur und von der – meist gestörten – Beziehung der Menschen zu ihr. Der neue Roman, der immer wieder die Grenze zur Science Fiction überschreitet, handelt von einem Astrologieprofessor, der seinen autistischen Sohn nach dem Tod seiner Frau alleine großziehen muss.

Weil er ihm keine Medikamente geben möchte, lässt er ihn an einem Experiment teilnehmen, bei dem sein Gehirn mit Verhaltensweisen seiner Mutter trainiert wird. Darum herum werden aktuelle Geschehnisse rund um etwa den früheren US-Präsidenten Donald Trump und Klima-Aktivistin Greta Thunberg angedeutet.

Die ersten Kritiker zeigten sich gespalten. „Erstaunen“ sei im Ton „trauriger Ehrfurcht“ geschrieben und die „vielen bemerkenswerten Szenen mit hoher literarischer Intelligenz kontrolliert“, urteilte der britische „Guardian“. Die „Los Angeles Times“ fand das Buch „dunkel und eng“, Powers zeige so gut wie keine Hoffnung für die Klimakrise.

Richard Powers: „Erstaunen“, Verlag S. Fischer, 316 Seiten. 24,70 Euro

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