Robert Harris: Vergeltung

Die sogenannten Vergeltungswaffen, mit deren Hilfe Südengland vom Kontinent aus beschossen werden konnte und so den Briten den Vorteil ihrer Insellage nahmen, stehen im Mittelpunkt des neuen Romans „Vergeltung“ von Robert Harris.

Die Romanhandlung dreht sich um zwei Menschen, deren Erlebnisse während mehrerer Tage im November 1944 in abwechselnden Kapiteln erzählt werden, bis die beiden schließlich aufeinandertreffen.

Rudi Graf ist Raketenwissenschaftler und einer der besten Kenner der Technik, die in den V2-Raketen steckt. Graf ist technischer Berater einer Einheit, die längst von der SS kontrolliert wird. Seine Gegenspielerin ist Kay Caton-Walsh. Nachdem die junge Frau einen V2-Einschlag in London aus der Nähe miterlebt hat, meldet sich die Luftwaffenangehörige für einen Sondereinsatz.

Harris setzt die Figur des Rudi Graf ein, um die Geschichte des deutschen Raketenprogramms zu erzählen. Lange Zeit laufen die Handlungsstränge um die Hauptfiguren nebeneinander her. Erst ganz zum Schluss treffen die beiden aufeinander, mit überraschenden Folgen.

In „Vergeltung“ hat sich Robert Harris eindringlich mit dem Thema technische Innovation und deren moralische Konsequenzen auseinandergesetzt.

Robert Harris: Vergeltung. aus dem Englischen von Wolfgang Müller, Heyne, 368 Seiten, 22,70 Euro

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