Rückkehr in Schulen ab 25. Jänner

... aber mit Fragezeichen, denn eine Lockdown-Verlängerung würde auch für die Schulen gelten

Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander © Land OÖ/Grilnberger

Die eigentlich für kommenden Montag (18. Jänner) geplante Rückkehr der Schüler in die Klassenzimmer wird um mindestens eine Woche verschoben.

Ab 25. Jänner soll der Unterricht wieder in den Schulen stattfinden, allerdings nur im Schichtbetrieb und mit weiteren Vorsichtsmaßnahmen, hieß es am Mittwoch aus dem Bildungsministerium zur APA.

Weiterer Unsicherheitsfaktor: Dieser Plan würde durch einen allgemeinen Lockdown wieder obsolet. In der Regierung wird nämlich derzeit über eine mögliche Verlängerung des bis 24. Jänner geltenden Lockdowns beraten. Die Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen.

Schrittweise Öffnung

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sprach im ORF-Radio von einer „schrittweisen Öffnung“ mit „Verstand und Abwägung“. Man werde dabei sicher auf regionale Inzidenzen Rücksicht nehmen. Die Frage, welche Altersgruppen mit Fernunterricht besser zurechtkommen, sei ebenfalls ein Kriterium. Aber auch die Oberstufenschüler, die seit den Herbstferien Distance Learning am Stundenplan hatten, sollen zumindest einen Teil der Zeit wieder in den Schulen zusammenkommen, betonte Faßmann. Für eine Rückkehr ohne Einschränkungen sei die Zeit aber zu unsicher: Die Infektionszahlen seien trotz Lockdown noch immer hoch, dazu komme die britische Mutation, über die es noch wenig gesichertes Wissen gebe.

Tests zum Selbermachen

„Es ist wichtig, dass eine Entscheidung des Bildungsministeriums zum weiteren Verlauf im Schulbetrieb vorliegt. Um die Infektionszahlen bestmöglich zu reduzieren wird es noch zu einer weiteren Woche Distance Learning kommen und am 25. Jänner wird der Präsenz-Unterricht wieder aufgenommen werden“, erklären LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer.

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Damit der Start gelingen könne, werde zusätzlich zu den geltenden Hygiene- und Präventionsmaßnahmen noch ein regelmäßiger, kostenloser Selbsttest für Schülerinnen und Schüler angeboten. „Die Testung ist freiwillig und erfolgt nur mit dem gegebenen Einverständnis der Eltern. Natürlich trägt eine hohe Beteiligung zu mehr Sicherheit an den Schulen bei“, so Haberlander. Schüler der Volksschulen sowie Sonderschulen bekommen die Tests sowie die Instruktion zur Durchführung mit nach Hause. Alle anderen testen unter Aufsicht in der Schule.

Die Testung soll wöchentlich durchgeführt werden. Dazu kommt nun auch eine Ausdünnung der Klassen, etwa indem diese wie im Frühjahr in zwei Gruppen geteilt und im Wechsel vor Ort unterrichtet werden können. Die Details sollen noch mit den Bildungsdirektionen besprochen werden, das werde laut Faßmann auch mit den Schulen „in einem gewissen Sinn autonom ausgehandelt“. Die Modelle seien außerdem abhängig von den Infektionszahlen sowie weiteren Parametern wie den Zahlen der Hospitalisierung, der Auslastung der Intensivbetten etc.

Für Schüler in Wien und Niederösterreich bedeutet die Verlängerung des Distance Learning, dass sie nur noch eine Woche Präsenzunterricht haben, in Oberösterreich bleiben hingegen noch drei Wochen bis zu den Semesterferien.

Opposition sieht Verwirrspiel

Reflexartig kam von der Opposition Kritik an den Schulöffnungsplänen: Die FPÖ fordert die Öffnung der Schulen bereits am kommenden Montag. „Diese permanente weiche Haltung von ÖVP-Bildungsminister Faßmann ist nicht mehr länger zu akzeptieren und ist für einen Minister dieser Republik schlichtweg zu wenig“, so Bildungssprecher Hermann Brückl.

Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) kritisierte die Einschränkungen Faßmanns: „Im aktuellen Verwirrspiel kennen sich weder Eltern, Schüler, noch Lehrkräfte aus!“ Ähnlich sieht es SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek.

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