Ruf nach Reform der Kinderbetreuung

Wunsch am „Tag der Elementarbildung“: Mehr Personal, kleinere Gruppen

Petitionsübergabe vor dem Landesdienstleistungszentrum in Linz an LH-Stv. Christine Haberlander, die jetzt auf einen raschen Verhandlungsstart der 15a-Vereinbarung drängen will.
Petitionsübergabe vor dem Landesdienstleistungszentrum in Linz an LH-Stv. Christine Haberlander, die jetzt auf einen raschen Verhandlungsstart der 15a-Vereinbarung drängen will. © Land OÖ/Schaffner

Am „Tag der Elementarbildung“ haben Elementarpädagoginnen, Kindergarten-Träger und Gewerkschaft erneut Reformen eingemahnt.

Vertreterinnen des Netzwerks Elementare Bildung (NEBÖ), das den Aktionstag koordinierte, haben Positionspapiere an die politisch Zuständigen übergeben. Der ÖGB hat Aktionen in einigen Bundesländern abgehalten. Die Forderung: bessere Rahmenbedingungen.

Petition in OÖ überreicht

In Oberösterreich wurde am Nachmittag eine ÖGB-Petition mit knapp 6000 Unterschriften an Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander überreicht. „Ich sehe die Herausforderungen auch im Bereich der angespannten Personalsituation im Bereich der Kinderbildung und –betreuung, die sich durch die Pandemie intensiviert haben.

Die Verbesserungen der personellen Rahmenbedingungen erfordern eine ganzheitliche Betrachtung mit allen Betroffenen wie zum Beispiel Gemeinden, Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schüler etc., aber auch eine klare Unterstützung des Bundes“, sagt Haberlander.

Es sei erfreulich, dass der Bund eine Erhöhung der finanziellen Mittel im Rahmen der neu zu verhandelnden 15a-Vereinbarung in Aussicht gestellt habe. „Die Zeit drängt und daher fordere ich einen raschen Verhandlungsstart bei dem ich mich vehement dafür einsetzen werde, dass die zusätzlichen Mittel auch für die Verbesserung der Rahmenbedingungen eingesetzt werden können“, so Haberlander.

Kindergärten sind Sache der Länder, also gibt es neun unterschiedliche Mindeststandards etwa für Gruppengröße und den Fachkraft-Kind-Schlüssel. Das zentrale Thema, um dem akuten Personalmangel entgegenzuwirken, sei die Anzahl der Kinder pro Gruppe, betont NEBÖ-Sprecherin Natascha Taslimi. Solange diese Zahl so hoch sei — bei den Jüngsten bis 15, bei den Älteren 25 — werde es weiterhin Personalmangel geben.

Die Sozialpartner pochten in einer Aussendung mit Blick auf die 15a-Vereinbarung erneut auf einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag. Immerhin komme jeder in frühkindliche Bildung investierte Euro achtfach zurück. „Es braucht dringend den Ausbau der Kinderbetreuung in ganz Österreich, ganztägig, leistbar und qualitätsvoll“, so WKO-Vizepräsidentin Martha Schultz. Dafür müsse Österreich, verlangt AK-Präsidentin Renate Anderl, jedes Jahr eine Milliarde zusätzlich investieren.

15a-Verhandlungen

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) verwies darauf, dass sich die Bundesregierung dazu bekannt habe, die Mittel für die Elementarpädagogik in den laufenden 15a-Verhandlungen mit den Ländern deutlich auszubauen. Zudem soll sichergestellt werden, dass der Beruf zeitgemäß gestaltet wird. So setze man die Eignungsprüfung gerade neu auf, für das Berufsfeld sollen mehr Männer gewonnen werden.

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