Rufe in OÖ nach Lockerung der Besuchsmöglichkeiten in Altenheimen

Am Samstag haben parteiübergreifende Rufe nach Lockerungen der Besuchsmöglichkeiten in oberösterreichischen Alten-und Pflegeheimen aufhorchen lassen.

Sowohl der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger als auch der Landesobmann des ÖVP-Seniorenbundes, Altlandeshauptmann Josef Pühringer, forderten in verschiedenen Presseaussendungen ein Ende der restriktiven Maßnahmen. Beide argumentierten, dass die Durchimpfung sowohl bei Bewohnern wie auch beim Pflegepersonal voranschreite.

Man habe null positiv Getestete in den Linzer Heimen, auch dank der schon verabreichten Vakzine, sagte Luger. 80 Prozent der Bewohner seien mittlerweile geimpft. Die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in Aussicht gestellten Lockerungen blieben dagegen aus. „Es sollte je Bewohner zumindest wieder ein Besuch pro Tag möglich sein“, forderte Luger.

Voraussetzung seien die Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen wie negative Testergebnisse. Der Bürgermeister ortete auch eine „grobe Ungleichbehandlung“ zwischen jenen, die daheim gepflegt werden und täglich Besuche empfangen könnten und den Menschen in den Betreuungseinrichtungen samt strenger Regeln. „Vereinsamung schadet auch der Gesundheit“, sagte Luger.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

In ein ähnliches Horn stieß Seniorenbund-Obmann Josef Pühringer. Seine Organisation erreichten täglich Klagen besorgter Angehöriger, dass ihre hochbetagten Ehepartner, Eltern oder Großeltern gesundheitlichen Schaden durch die schon lang andauernde Isolation und die dadurch verursachte Vereinsamung nehmen würden. 70 Prozent der Bewohner seien schon durchgeimpft, wie ein großer Teil des Personals.

„Konkret soll es zumindest drei Besuchsmöglichkeiten pro Woche geben und auch die Anzahl der Besucher soll erhöht werden“, lautete die Forderung von Pühringer und Landesgeschäftsführer Franz Ebner. Der monatelange Entzug engster Angehöriger stelle für die Heimbewohner „eine Zumutung“ dar. Eine hohe Durchimpfungsrate wurde von der Politik immer als Rückfahrkarte zurück in ein normales Leben in Aussicht gestellt.

Das könnte Sie auch interessieren