Rund drei Viertel waren in der Schule

In Oberösterreich und Salzburg waren es weniger — Präsenz im Unterricht stieg mit dem Alter der Schüler

Die derzeitige Gretchenfrage in den heimischen Schulen: Präsenz oder Distance?
Die derzeitige Gretchenfrage in den heimischen Schulen: Präsenz oder Distance? © lettas — stock.adobe.com

Rund 75 Prozent der Kinder sind nach vorläufigen Zahlen am ersten Tag des österreichweiten Lockdowns in die Schule gekommen.

Laut Bildungsministerium besuchten in sieben Bundesländern in etwa drei Viertel der Kinder die Schule, in Oberösterreich waren es dagegen nur zwischen 60 und 70 Prozent und in Salzburg laut Land 60 Prozent.

Tendenziell kamen an Volksschulen in manchen Bundesländern weniger Kinder, an den Sekundarstufen waren überdurchschnittlich viele Kinder anwesend. Dabei handelt es sich allerdings erst um erste Zahlen.

Diese schwanken darüber hinaus je nach Schultyp und Standort. Der Montag sei außerdem noch ein Übergangstag, an dem viele Eltern noch nicht endgültig entschieden hätten, hieß es aus dem Ministerium gegenüber der APA.

„Es zeigt sich, dass die Bevölkerung sehr verantwortungsvoll mit unserem Modell umgeht“, meinte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Insgesamt hätten die Eltern Vertrauen in das System und seien froh, dass die Kinder getestet werden.

Appelle an Minister

Wissenschafter appellierten am Montag in einem Offenen Brief, die Schulen und Universitäten sofort zu schließen und „Distance Teaching“ anzubieten. Die aktuellen Maßnahmen seien ohne Schulschließungen nicht effektiv genug.

„Wenn Sie es nicht morgen anordnen, werden Sie es in einer Woche tun müssen“, sind Erich Gornik (TU Wien), Hanns-Christoph Nägerl (Uni Innsbruck), Norbert Mauser, Peter Markowich (beide Uni Wien) und Robert Elsässer (Uni Salzburg) überzeugt.

Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) fordert eine sofortige Umstellung auf Fernunterricht, Bildungsminister Faßmann gefährde durch sein „dogmatisches Festhalten am Präsenzunterricht Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie“.

Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger (Schülerunion) setzt unterdessen auf „wirklich sichere und offene Schulen für die, die in die Schule wollen“, durch lückenloses Contact Tracing und eine strengere Teststrategie. Für jene, die aus Angst vor Ansteckung daheimbleiben, müsse es allerdings einen funktionierenden Hybridunterricht geben.

Vom Bildungsministerium fordert sie dringend klarere Kommunikation ein, die derzeitige Situation in den Schulen sei nämlich „sehr chaotisch“. SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler ortet gar ein „Management by Chaos“.

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