
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat sich in Weißrussland bei einem Treffen mit Machthaber Alexander Lukaschenko besorgt über die Situation in dem Land gezeigt.
„Wir hoffen, dass bald eine endgültige Normalisierung der Lage eintritt“, sagte Lawrow in der Hauptstadt Minsk. Seit Monaten erschüttern Proteste und Streiks zahlreiche Städte des Landes.
Zugleich verlangte Lawrow, dass die Vereinbarungen von Lukaschenko mit Kremlchef Wladimir Putin umgesetzt würden, wie das Staatsfernsehen in Minsk berichtete.
Lawrow erinnerte konkret an die angekündigte Verfassungsreform und die Modernisierung des politischen Systems in Weißrussland. Lawrow warnte dabei erneut vor einer Einmischung des Westens in die inneren Angelegenheiten des Landes.
Die EU erkennt Lukaschenko nach der weithin als gefälscht eingeschätzten Präsidentenwahl nicht mehr als Präsidenten an und hat Sanktionen gegen ihn und seine Spitzenfunktionäre verhängt. Lawrow kündigte am Rande des Treffens an, Russland wolle die Beziehungen zur Europäischen Union überdenken.
„Der Grund liegt im unpartnerschaftlichen und unfreundschaftlichen Verhalten einer Reihe von EU-Staaten, die die Zustimmung der gesamten Europäischen Union bekommen“, erklärte Lawrow. Russland stört sich an den zunehmenden Sanktionen der EU und hält diese für eine unrechtmäßige Einmischung in seine Belange.
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