Schäxpir entwickelt Superkraft

11. Ausgabe des Festivals für junges Theater von 16. bis 26. Juni

„Arena“ von Ugo Dehaes
„Arena“ von Ugo Dehaes © Ugo Dehaes

„Wir werden die Superkraft von Theater wieder zeigen und leben“, kündigt die künstlerische Leiterin Julia Ransmayr bei der Online-Programmpräsentation von Schäxpir an.

30 Produktionen, 142 Veranstaltungen, 15 Spielstätten und sechs Nationen — die Verantwortlichen des biennal stattfindenden Theaterfestivals für junges Publikum haben ein ambitioniertes Programm für die 11. Ausgabe, die von 16. bis 26. Juni über die Bühnen geht, aufgestellt.

„Mut-Injektionen für junge Leute“

Als „wichtiges und starkes Signal des Aufbruchs, das viele Mut-Injektionen für junge Leute bringen wird“, sieht Landeshauptmann Thomas Stelzer den Veranstaltungsreigen.

Die thematische Klammer, das Motto „super natural“, behandle die „grundlegenden Fragen zur genau richtigen Zeit“, schließlich habe uns Corona viel von unserer eingeübten Sicherheit genommen, „der unsichere Boden“ sei vor allem für die jungen Menschen eine besondere Herausforderung. Es geht um Natur und Mensch, um Einflüsse des Letzteren, Globalisierung, Klima, Umwelt und Technologisierung, „teilweise sehr konkret, teilweise in assoziativer Form“, wie Ransmayr erklärt.

Gerade das letzte Jahr habe viel Sehnsucht nach Verbundenheit und Gemeinschaft gebracht, die man mit so vielen Koproduktionen wie noch nie zu stillen versuche. Landeskulturdirektorin Margot Nazzal betonte den „Fokus des Festivals auf partizipative, generationenübergreifende Formate, die Möglichkeiten bieten, sich auszutauschen und in Dialog zu treten“. Das Festival setze wichtige Impulse für zeitgenössisches Kinder- und Jugendtheater — für alle von zwei bis ins hohe Alter.

Und das wird unter anderem gezeigt: Die „Die Geschichte von AK und der Menschheit“ (15+), eine Produktion der Bruckneruni: „Mit magischen Bildern und großen Gesten dreht sich das Stück um Machtspiele und darum, was der Einzelne tun kann“, so Ransmayr.

Roboter-Ballett und Donna Quichotta

Das Theater des Kindes widmet sich dem altbekannten Kampf gegen Windmühlen und rückt in „Donna Quichotta — Die Ritterin von der tapferen Gestalt“ (6+) eine Frau als Heldin in den Mittelpunkt.

Die großen Themen „Liebe, Pizza und Weltmeere“ diskutieren vier Jugendliche, die in einem Tonstudio isoliert sind, in „#Schalldicht“ (13+) von Sina Heiss, einer Uraufführung des Theater Phönix. Das Publikum kann sich dabei via Kopfhörer sein Sounderlebnis zum Bild auswählen.

Mit einer Nebel-Installation auf dem Linzer Höhenrausch arbeitet die Produktion der Niederländer De Dansers. Mensch und Technik treffen in „Arena“ (10+) aufeinander: Der belgische Choreograf Ugo Dehaes dirigiert selbstgebaute Roboter, bei Schäxpir bewegt das Publikum das Blech-Ballett im Ars Electronica Center.

Für die aktuelle Landesausstellung in Steyr wurde von der künstlerischen Leitung von Schäxpir mit Landestheater-Schauspielern und der Gruppe Schauwerk „Geht’s uns net guad“ (12+) , ein „hybrider Theater-Parcours“, erarbeitet, bei dem man sich mit Geschichte und Zukunft der Abeitersiedlung Ennsleite beschäftigt.

Bei Schäxpir zu Gast ist dieses Jahr von 20. bis 22. Juni Stella 21, quasi als kleines Festival im Festival, das herausragende österreichische Produktionen zeigt.

Und weil die Zeit der Unsicherheit noch nicht vorbei ist, hat Schäxpir neben einem umfassenden Covid-Sicherheitskonzept ein weiteres Sicherheitsnetz gesponnen, ein Online-Programm, sollten Veranstaltungen vor Ort doch nicht möglich sein: Es beinhaltet 13 Formate, darunter die Produktionen von Landestheater, Theater des Kindes und Theater Phönix.

Online-Ticketing für das als Green Event durchgeführte Festival ist ab 15. Mai möglich, ab 10. Juni können Karten auch persönlich beim Ticket-Container am Linzer OK-Platz abgeholt werden. Neu ist, dass jede Karte am Veranstaltungstag auch als Fahrschein für die Linz AG-Linien gilt. mel

www.schaexpir.at

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