Die für das kommende Wochenende angekündigte Eröffnung der neuen Linzer Donaubrücke nutzen der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und sein Vize Markus Hein (FPÖ) — trotz steigender Corona-Zahlen — in den Augen der Linzer ÖVP für ein vorgezogenes Wahlkampffest. Zwar ist die Linzer ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Manhal froh, dass diese Langzeitbaustelle endlich ein Ende gefunden hat und die Brücke befahrbar ist. Dennoch erneuert sie die harsche ÖVP-Kritik an der Abwicklung. „Die Schattenseiten der neuen Eisenbahnbrücke dürfen allerdings trotz aller Freude nicht in Vergessenheit geraten“, nennt Manhal „Mehrkosten, Zeitverzögerungen und viele offene Fragen“.
Zeit für Aufklärung über die genauen Baukosten
Es sei höchst an der Zeit, dass nach dem „jahrelangen Bau- und Stauchaos das Ende endlich erreicht ist und die Linzer eine Ersatzbrücke für die 2016 sehr voreilig abgerissene Eisenbahnbrücke bekommen.
Darüber sind wir erleichtert, und darüber freuen wir uns auch“, betont Manhal. Kein Grund zum Feiern sei jedoch, dass die Baukosten von den ursprünglich veranschlagten 60 Millionen Euro auf prognostizierte 92,5 Millionen Euro explodiert sind. „Dabei sind die tatsächlichen Gesamtkosten nach wie vor unklar und auch die Frage ist noch immer offen, ob Linz auf den Mehrkosten sitzen bleibt“, fordert Manhal Aufklärung. Dazu komme, dass die Verkehrsfreigabe letztlich ein Jahr später als geplant erfolgt sei.
1,4 Mio. Euro Steuergeld als unnötiger Bonus
„Nicht zu vergessen, dass die jetzt wiederum vorgezogene Verkehrsfreigabe um neun Wochen der Stadt 1,4 Mio. Euro an Bonuszahlungen beschert“, ergänzt Manhal. „1,4 Millionen Steuergeld für eine Pleiten, Pech und Pannen-Entstehungsgeschichte der neuen Eisenbahnbrücke, damit sich SPÖ-Bürgermeister Luger kurz vor der Wahl feiern lassen kann. Mit einem Fest, dessen Kosten für die Steuerzahler ebenfalls nicht abschätzbar sind! Wir haben jedenfalls kein Verständnis für ein ,pompöses Fest mit Rock, Pop und anderen Programmpunkten’“, so Manhal.
