Meinung

von Manfred Maurer

Scherbenhaufen

Ob die US-Präsidentenwahl heute früh schon endgültig entschieden sein wird, hängt davon ab, ob es ein eindeutiges, klares Ergebnis gibt oder ob ein knapper Ausgang den Unterlegenen in die Versuchung bringt, ein vorläufiges Ergebnis mit allen politischen, juristischen oder sogar weniger legalen Mitteln in seinem Sinn zu drehen.

Wie auch immer dieses Rennen ausgegangen ist oder ausgehen wird: Der Mann im Weißen Haus steht vor einem Scherbenhaufen. Donald Trumps Präsidentschaft hat ein schon vor seinem Amtsantritt 2017 gespaltenes Land noch tiefer gespalten.

Der Wahlkampf hat verdeutlicht, wie unversöhnlich, bisweilen hasserfüllt Republikaner und Demokraten einander gegenüberstehen. Vier weitere Jahre Trump würden die USA endgültig ins Chaos stürzen — mit unabsehbaren globalen Auswirkungen.

„Der Wahlsieger steht vor einer Herkules-, um nicht zu sagen Sisyphusaufgabe.“

Hat Joe Biden den Sprung ins Weiße Haus geschafft oder schafft er ihn nach einem Auszählungskrimi, ist er nicht zu beneiden. Der Wahlsieger steht vor einer Herkules-, um nicht zu sagen Sisyphusaufgabe.

Biden würde sie annehmen und das Projekt Versöhnung starten. Aber selbst Trump würde nichts anderes übrig bleiben, als zu versuchen, die Geister, die er rief, wieder los zu werden. Sonst: Gute Nacht USA!

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