„Schlechtreden ist keine Lösung“

OÖVP-Klubchef Dörfel versteht AK-Alarm bei Elementarpädagogik nicht

OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel © OÖVP Klub/Wakolbinger

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat im Bereich der Elementarpädagogik am Montag Alarm geschlagen.

„Die Arbeits- und Rahmenbedingungen müssen sich verbessern, um ein Systemversagen zu vermeiden“, sagte AK-Expertin Sophie Hötzinger in einer Pressekonferenz mit dem neuen AK-Präsident Andreas Stangl. Beide kritisieren, dass sich trotz mehrmaliger Appelle an die Landespolitik nichts an den Gruppengrößen und der Entlohnung der Beschäftigten geändert habe.

Stangl fordert u. a. langfristige Investitionen und auch eine Ausbildungsoffensive, um den Personalmangel zu beseitigen. Laut einer Studie vom Sommer 2021, an der 1430 in der Kinderbildung- und Betreuung beschäftigten Mitglieder teilgenommen haben, ist ein Drittel von ihnen emotional erschöpft, ebenso viele können sich nicht vorstellen, den Beruf bis zur Pension auszuüben, so Hötzinger.

Über 80 Prozent der Kindergärtnerinnen und jeweils über 60 Prozent der in Krabbelstuben und Horten Beschäftigten empfinden die gesetzlich erlaubte Höchstanzahl der Kinder pro Gruppe als zu hoch

15a-Verhandlungen und erste Ergebnisse

„Wir haben Verständnis, dass Corona gerade auch die Mitarbeiter der OÖ. Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen fordert, genauso wie das auch in vielen andern Bereichen des öffentlichen Arbeitslebens der Fall ist. Wir sind sehr dankbar für die wertvolle Arbeit, die in den Einrichtungen geleistet wird.

Ein gebetsmühlenartiges Krankreden der wertvollen Arbeit in der Elementarpädagogik trägt aber nichts zur Attraktivierung des Berufsbildes bei“, reagierte OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel auf die AK-Kritik. „Wir stehen unmittelbar vor den Verhandlungen zu einer neuen Art 15a B-VG Vereinbarung, bei der wir uns vehement dafür einsetzen werden, dass Maßnahmen finanziert werden, die die Arbeitsbedingungen verbessern.“

So passiert das schon jetzt intensiv mit der Förderung von zusätzlichem Personal für die Sprachförderung oder zur Verbesserung des Betreuungsschlüssels. Dieses Personal, das selbstverständlich in den Einrichtungen wirksam wird, wird von der AK regelmäßig verschwiegen.

„Wichtig ist, dass alle Systempartner gemeinsam trachten, dass das Berufsbild dieses sinnstiftenden und erfüllenden Berufs nicht permanent schlechtgeredet wird, so wie es die AK in regelmäßigen Abständen praktiziert.“

Dörfel kann auch erste Ergebnisse melden: „Auf unser Drängen hin startete der neue Hochschullehrgang ‚Quereinstieg Elementarpädagogik‘ an der Pädagogischen Hochschule.“ Damit werde pädagogisch Vorgebildeten der Einstieg in die Elementarpädagogik deutlich vereinfacht.

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