Schule: Neubauten vor allem in Großstädten und Umgebung

In den nächsten zehn Jahren sollen rund 2,4 Milliarden Euro für Neubau, Erweiterung und Sanierung von AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) aufgewendet werden. Das sieht das neue Schulentwicklungsprogramm (SCHEP) vor, das am Mittwoch den Ministerrat passierte.

Neue Schulbauprogramme werden ca. alle zehn Jahre vorgelegt. Mit ihnen soll der erwarteten Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Bezirken Rechnung getragen werden. So entstehen Schulneubauten etwa vor allem dort, wo es zu Bevölkerungszuwächsen gekommen ist bzw. diese erwartet werden. Dementsprechend finden sich im neuen Plan Neubau-Pläne vor allem in Wien, Linz und Graz sowie im Speckgürtel rund um die Bundeshauptstadt.

Gleichzeitig gilt aber wie schon bisher der Grundsatz „Ausbau vor Neugründung bzw. Neubau“ – das heißt, dass primär bestehende Standorte erweitert werden sollen. „Neue Ausbildungsinhalte sollen nach Möglichkeit an bestehenden Standorten eingegliedert werden und eher keine neuen Schulgründungen verursachen“, heißt es im Plan.

Festgehalten ist auch, dass es zu keiner weiteren Erhöhung der AHS-Quoten kommen soll – also des Prozentsatzes jener Schüler, die nach der Volksschule an die AHS wechseln. „Der Ausbau von Standorten der AHS-Langform bzw. die Gründung einer neuen AHS-Langform ist künftig an die Voraussetzung gebunden, dass die Schulbesuchsquote in der Region unverändert bleibt und der Anstieg der Schüler/innen bzw. Klassenzahlen ausschließlich auf ein demografisches Schüler/innen-Mehr zurückzuführen ist.“

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Das neue SCHEP baut auf seinem Vorgängerprogramm von 2008 auf – vom damals genehmigten Kostenrahmen von rund 2,3 Milliarden Euro wurden bisher rund 90 Prozent (2,1 Milliarden Euro) realisiert. 198 Projekte sind fertiggestellt, 16 Projekte befinden sich in der Bauphase.

Die neuen Projekte

In Wien sollen bis 2030 sechs neue AHS-Bauten realisiert werden – Langformen am Nordwestbahnhof (Leopoldstadt), beim Eurogate (Landstraße), in Rothneusiedl (Favoriten), An den Eisteichen (Meidling) sowie in der Winkeläckerstraße (Floridsdorf) sowie ein Sport-Oberstufenrealgymnasium beim Austria-Stadion (Favoriten).

Dazu kommen ein HTL-Neubau in der Brünnerstraße (Floridsdorf) sowie eine neue Handelsakademie/Handelsschule im Süden Wiens noch ohne konkrete Ortsangabe.

In Oberösterreich entstehen zwei neue AHS-Langformen in Linz-Umgebung (ohne konkrete Ortsangabe – eine südlich, eine westlich von Linz) sowie je ein Oberstufen-Realgymnasium in Linz-Umgebung (ohne konkrete Ortsangabe im Norden von Linz) bzw. in Steyr. Ebenfalls geplant ist eine neue HTL entweder im Linzer Umland, Wels oder Steyr.

Für Niederösterreich sind fünf neue AHS-Bauten (alle Langform) aufgelistet – in Tullnerbach (Expositur des BG/BRG Purkersdorf), in Klosterneuburg sowie drei noch ohne konkrete Ortsangabe (je eine nördlich, südlich und nordöstlich von Wien).

In der Steiermark entstehen drei neue AHS-Langformen – zwei in Graz (Reininghausgründe bzw. Graz Süd) sowie eine im östlichen Umland der Landeshauptstadt. Dazu kommt noch eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik ebenfalls in der östlichen Grazer Umgebung.

In Tirol soll im Umland Innsbrucks ein Oberstufenrealgymnasium gebaut werden, in Vorarlberg wird in Dornbirn neben der bestehenden HTL ein Sport-Oberstufenrealgymnasium errichtet. Keine Neubauten geplant sind in Kärnten, Salzburg und im Burgenland.

Das könnte Sie auch interessieren