Schwangere Ex-Freundin niedergestochen: 13 Jahre Haft

22-Jähriger wurde mehrheitlich des Mordversuchs schuldig gesprochen – Verteidiger hatte auf versuchten Totschlag plädiert

Video
Ich möchte eingebundene Video Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Ein 22-Jähriger, der im Sommer 2020 mit einem Messer auf seine Ex-Freundin eingestochen hatte, ist am Dienstag am Landesgericht Wels nicht rechtskräftig zu 13 Jahren Haft verurteilt worden.

Die Geschworenen stimmten mit fünf zu drei Stimmen für Mordversuch. Der Verteidiger hatte auf versuchten Totschlag plädiert, sein Mandant hatte sich in diesem Sinne schuldig bekannt.

Am 17. August 2020 hatte der damals 21-Jährige seine ehemalige, mit dem zweiten Kinder schwangere Freundin in den frühen Morgenstunden im Stiegenhaus ihres Wohnhauses abgepasst.

Im Keller versetzte er ihr dann mit einem Klappmesser einen Stich in den Hals. Als das Opfer zu schreien begann, flüchtete er. Cobra-Beamte nahmen ihn wenig später in der Wohnung des Vaters fest. Das Messer lag – entsorgt vom Vater des Angeklagten – in der Traun.

Trennung nicht verkraftet

Motiv der Attacke dürfte die Trennung des Paares gewesen sein. Zudem hatte die Frau eine neue Beziehung. Auch ein Vergewaltigungsvorwurf war von der Staatsanwaltschaft erhoben worden, das Verfahren wurde aber eingestellt.

Der Angeklagte berief sich in den beiden Verhandlungstagen immer wieder auf Erinnerungslücken bzw. machte von seinem Recht Gebrauch, Fragen nicht beantworten zu müssen. Vor Gericht sagte er nur, dass er zu einer Aussprache über die Chancen einer Wiederaufnahme der Beziehung gekommen und mit seiner Ex in den Keller gegangen sei. Plötzlich habe er das Messer in der Hand gehabt. Der Stich sei aus Wut, Trauer und Frustration erfolgt.

Das Gerichtsmedizinische Gutachten ergab, dass der Stich in den linken Hals der Frau acht Zentimeter tief und bis zu den Knochen der Halswirbelsäule erfolgte. Die Frau habe großes Glück gehabt, dass keine Halsschlagader durchtrennt worden sei.

Das könnte Sie auch interessieren