Schwerhörige werden eher dement

Wer im fortgeschrittenen mittleren Alter schwer hört, hat später ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken. Der Einsatz von Hörhilfen ist eine wirksame Methode, um die geistigen Fähigkeiten zu verbessern.

Etwa 20 Prozent der Österreicher – rund 1,7 Millionen Menschen – leben mit einer Form der Hörbeeinträchtigung.

Wer im fortgeschrittenen mittleren Alter schwer hört, hat später ein höheres Risiko für Demenz. Das belegt eine relativ neue Studie aus Taiwan mit Gesundheitsdaten von rund 16.000 Menschen.

©Kath. Bildungswerk

„Wir wissen mittlerweile auch, dass der Einsatz von Hörhilfen eine günstige, wirksame Methode ist, um die geistigen Fähigkeiten zu verbessern und eventuell auch das Demenzrisiko zu senken“, sagt Robert Perneczky, Psychiater und Leiter des Alzheimer Therapie- und Forschungszentrums am Uniklinikum München.

Konkret wurde nachgewiesen, dass 45- bis 64-Jährige, die eine Hörbeeinträchtigung haben, ein höheres Demenzrisiko aufweisen, als Gleichaltrige ohne Hörschwierigkeiten. Denn fehlende akustische Reize können die Entstehung der Demenz begünstigen oder den Verlauf beschleunigen“, heißt es im Merkblatt der deutschen Alzheimer Gesellschaft.

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Zum einen ziehen sich Menschen, die schlecht hören, oft aus dem Sozialleben zurück und haben so weniger Impulse für das Gehirn. Zum anderen entwickeln sie auch leichter eine Depression, die wiederum ein Risikofaktor ist. Ein Grund könnte sein, dass ein Mangel an auditiven Reizen die Hirnaktivität senkt und das Gehirn nicht trainiert wird.

Eine andere These geht umgekehrt davon aus, dass das ständige Analysieren von Geräuschen über Jahre hinweg für das Gehirn einen enormen Kraftakt bedeutet und die Überforderung anfälliger für Demenz macht.

Menschen, die von Geburt an taub sind oder in jungen Jahren einen Gehörverlust erleiden, haben aber eher kein generell erhöhtes Demenzrisiko.

Übungsbeispiele

Das Katholische Bildungswerk OÖ bietet mit dem SelbA-Selbständig und Aktiv Programm Übungen an, um möglichst lange geistig fit zu bleiben.

Konzentrationsübung: Anstatt der angegebenen Wörter soll die dazu passende Jahreszeit erwähnt werden. Zum Beispiel: Herbst bei Weinlese, Winter bei Schnee, Sommer bei Segelboot etc.

Konzentrationsübung in Kombination mit Bewegung: Zählen Sie von 100 abwechselnd die Zahl 9 weg und dann die Zahl 3 wieder dazu. Also 100 – 9 = 91 + 3 = 94 – 9 = 85 … Bei gerader Ziffer die rechte Hand heben, bei ungerader Zahl den linken Fuß.

Übung für das Langzeitgedächtnis: Römische Zahlen ins Arabische übersetzen und umgekehrt: Z. B.: 14, 46, 2016, 433 und XIV, CDXXIV, CMI, MDCLV.
Rechenaufgabe, das Ergebnis soll in arabischer Zahl gebildet werden:
VI + IV + XIX =; XXV + XXIV – III =;

 

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