Sein legendärer „Werner“ entstand mit Bleistift auf Papier

Comiczeichner Rötger „Brösel“ Feldmann wird heute 70 Jahre alt

Der Schöpfer, Rötger „Brösel“ Feldmann
Der Schöpfer, Rötger „Brösel“ Feldmann © dpa/Hollemann

„Moin, Moin liebe Sportfreunde! Herzlich Willkommen zu Werners Sportstudio …“Es ist legendär, das „Fußballspiel“, das Werner von seinem Fenster aus kommentiert. „Werner — Beinhart“ kam 1990 in die Kinos und wurde zum Kult.

Der Film, der aus realen und Zeichentrickfilm-Sequenzen besteht, basiert auf den Comics von Rötger Feldmann, spätestens nach dem Film allen bekannt als „Brösel“.

Geboren wurde Rötger Werner Friedrich Wilhem Feldmann (so will es Wikipedia) am 17. März 1950 in Travemünde, heute feiert der Comiczeichner seinen 70er.

Zunächst zeichnete „Brösel“ Cartoons für ein Kieler Stadtmagazin. So entstand die Anarcho-Familie „Die Bakuninis“. Aber mehr Spaß fand Brösel daran, „Werner“-Geschichten auf Papier zu bannen — ein putziges Kerlchen mit markanter Nase und zwei großen Zähnen. Diese wurden zunächst von einem Freund im Eigenverlag herausgegeben.

14,5 Millionen sahen den Anti-Helden im Kino

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

1978 erschien „Werner“ dann erstmals im Satiremagazin Pardon und in einer Kieler Stadtzeitung, 1981 bereits als Buch — beginnend mit dem Band „Werner — Oder was?“ Rund 5,5 Millionen Besucher lockte dann „Werner — Beinhart“in die Kinos, woraufhin vier weitere Verfilmungen folgten. Insgesamt sahen rund 14,5 Millionen Menschen den deutschen Anti-Helden auf der Leinwand.

„Eigentlich ist das so ein bisschen mein eigenes Leben, was sich in den Comics abspielt”, sagt „Werner“-Er-finder Feldmann, der seit mehr als 25 Jahren zurückgezogen in Schleswig-Holstein lebt. „Ich habe mir damals keine Gedanken um meine Zukunft gemacht, das war mir scheißegal.“ Er habe in den Tag hineingelebt, sei viel Motorrad gefahren und „im Winter bei Freundinnen unter die Bettdecke gekrochen, wenn es zu kalt war“.

Feldmanns größter Comicerfolg war „Werner — Eiskalt“ (1985). „Das haben sie 700.000 Mal verkauft, dabei weiß ich eigentlich gar nicht warum“, sagt Brösel. Letztlich unterhielten sich darin doch nur „ein paar besoffene Typen über Hubraum“.

Neben der Digitalisierung alter Werke denkt Feldmann mit 70 an einen neuen „Werner“-Comicband. Seine Comics entstehen immer noch mit Bleistift und finden dann erst ihren Weg ins Jahr 2020. „Alle meine Zeichnungen sind auf Papier gezeichnet und eingescannt.“

Das könnte Sie auch interessieren