Selbsttests sollen anerkannt werden

Als Eintrittskarte für Betriebe – Mehr Platz für Schanigärten möglich

Schanigärten dürfen in einem ersten Öffnungschritt Ende März wieder aufsperren. Erste Kommunen haben Gastgartengebühren bereits erlassen, weitere Lockerungen werden angedacht.
Schanigärten dürfen in einem ersten Öffnungschritt Ende März wieder aufsperren. Erste Kommunen haben Gastgartengebühren bereits erlassen, weitere Lockerungen werden angedacht. © Cafe Bernstein

Die am Montag verkündeten zaghaften Öffnungsschritte stießen auch am Dienstag noch bei vielen Wirtschaftsvertretern auf Kritik.

Die weitere Sperre der Tourismus- und Freizeitbetriebe bis Ostern (außer in Vorarlberg) sei für die Branche nicht nachvollziehbar. Alle Mühen für ein sicheres Öffnen seien unbelohnt geblieben, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

„Trotz der wieder leicht steigenden Infektionszahlen hätte die Corona-Lage mehr Mut erlaubt. Umfangreiche Präventionskonzepte, Mitarbeitertests und Eintrittstestungen hätten das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduziert. Die Eintrittstestungen in der Gastronomie wären ein weiterer wichtiger Motivationsfaktor für die Bevölkerung gewesen, sich regelmäßig testen zu lassen und so das Infektionsrisiko weiter einzuschränken“, so Hummer.

Reintesten als Lösung

Auch Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner verwies am Dienstag auf die Teststrategie im Land. „Es gilt nun, nach vorne zu schauen und schon jetzt die Voraussetzungen für weitere Öffnungsschritte zu schaffen, die hoffentlich bald folgen werden. Hier ist vor allem das Gesundheitsministerium gefordert: Es müssen endlich die Selbsttests, die sogenannten Nasenbohrer-Tests, als Zutrittsmöglichkeit etwa in der Gastronomie, aber auch für Aktivitäten in Vereinen oder für die Teilnahme an Veranstaltungen offiziell anerkannt werden.“

Dass die Tests zur Absicherung ausreichen, davon ist Achleitner überzeugt.

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„Sowohl die AGES als auch ein Forschungsteam der Berliner Charite und des Universitätsklinikums Heidelberg haben in Studien festgestellt, dass für einen Antigen-Schnelltest ein Selbstabstrich aus dem vorderen Nasenbereich, also ein sogenannter ‘Nasenbohrer-Test’, eine verlässliche Alternative zu einem professionellen Abstrich aus dem Nasen-Rachen-Raum darstellt“, so der Landesrat.

Platz für Schanigärten und Gebührenerlass

Bei den Schanigärten, die mit 27. März als erstes wieder geöffnet werden dürfen, bringen Bürgermeister mögliche Ausweitungen ins Spiel. So wird die Stadt Wien öffentliche Schanigärten einrichten, um Gastronomen, die über einen solchen nicht verfügen, eine Möglichkeit zur Wiederaufnahme des Betriebs zu geben.

Ein Vorstoß des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig, für den sich auch dessen Linzer Kollege Klaus Luger erwärmen kann. Lokalen, die über keinen Freiluftbereich verfügen, soll eine Öffnung in Form befristeter öffentlicher Ausschankflächen ermöglicht werden, so Luger.

Es soll nicht die einzige Unterstützung für die Gastronomen sein. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger forderte am Dienstag Städte und Gemeinden auf, die Gebühren für Gastgärten zu erlassen. Steyr und Schwanenstadt haben sich bereits für eine solche Lösung ausgesprochen.

Der Befürchtung vieler Gastronomen, um staatliche Coronahilfen umzufallen, wenn sie jetzt ihre Gastgärten öffnen trat am Dienstag Finanzminister Gernot Blümel entgegen. „Die Höhe des Ausfallsbonus und die Höhe des Fixkostenzuschusses bemisst sich ja am Rückgang des Umsatzes.“ Gastronomen müssern also darauf achten, dass ihr Umsatzrückgang nach der Wiedereröffnung gewisse Schwellenwerte nicht unterschreitet“, so der Finanzminister.

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