Seniorenbund: „Pickerl“ für den Körper ab dem 40. Lebensjahr

Anreize etwa mit Wertgutscheinen sollen die Teilnahme bei der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung deutlich erhöhen

Seniorenbund-Landesobmann Pühringer
Seniorenbund-Landesobmann Pühringer © Röbl

„Die Prävention wird in der Gesundheitspolitik immer noch stiefmütterlich behandelt. Das muss ein Ende haben“, betont der oö. Seniorenbund-Landesobmann LH a. D. Josef Pühringer am Montag in einer Pressekonferenz in Linz.

Er fordert ähnlich wie bei der jährlichen Überprüfung des Pkw eine „verpflichtende ärztliche Untersuchung für Personen ab dem 40. Lebensjahr“. Denn mit zunehmendem Alter würden die Risken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsgeschwüre steigen, 2019 waren dadurch 32.000 bzw. 20.000 Tote zu beklagen.

Derzeit gingen nur 1,1 Mio. Menschen zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung ab 18 Jahren und das in einem Intervall von sechs bis sieben Jahren.

„Die Intervalle sind zu lang, besser wäre eine jährliche Kontrolle mit Zielvereinbarungen bis zum nächsten Termin“, erläutert Seniorenbund-Landesgeschäftsführer Franz Ebner. Corona-bedingt gab es im Vorjahr zusätzlich einen Rückgang um elf Prozent oder 95.000 Vorsorgeuntersuchungen.

Wertgutschein als Anreiz

Einen Ansatz, Vorsorgeuntersuchungen auf freiwilliger Basis ansprechender zu gestalten, sieht der Seniorenbund darin, den Versicherten im Zuge der Untersuchung einen Gutschein im Wert von 50 Euro für ausgewählte regionale Hofmärkte oder Sportgeschäfte zu überreichen. Denn gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung fördern den Gesundheitszustand insgesamt und stärken das Immunsystem.

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Daneben könnte für Versicherte, die bestimmte Risikofaktoren aufweisen, ein Gesundheitsprogramm geschaffen werden, bei dem sie ein Jahr lang unter ärztlicher Betreuung lernen, ihre Lebensweise gesünder zu gestalten. Werden die gesetzten Ziele erreicht, sollte sich bei Krankenkassen, die einen Selbstbehalt haben, dieser reduzieren.

Generell fordert Pühringer im Zuge der Pflegereform, „dass die Finanzierung von Pflege und Gesundheit künftig aus einem Topf erfolgt und mehr Geld in die Vorsorge investiert wird“. Prognosen zufolge könnten die öffentlichen Ausgaben für Pflege bis 2050 von derzeit 4,75 auf 13,9 Mrd. Euro steigen.

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