Senta Berger: „Es geht um Glaubwürdigkeit“

Senta Berger macht als Eva Maria Prohacek Schluss mit „Unter Verdacht“

Dr. Eva Maria Prohacek (Senta Berger) ermittelt ein letztes Mal.
Dr. Eva Maria Prohacek (Senta Berger) ermittelt ein letztes Mal. © ZDF/Wolfgang Aichholzer.

Ein Mann betritt ein Haus, greift eine Frau an, schlägt sie nieder. Zwei Kinder sind auf dem Weg nach Hause, sehen ihr brennendes Heim, der Täter rast im Auto an ihnen vorbei. Eva Maria Prohacek hängt Erinnernungen nach.

So beginnt „Evas letzter Gang“, der für Senta Berger zum letzten Auftritt in der Serie „Unter Verdacht“ wird. Und das nach 20 Jahren und 30 Folgen.

Die 78-jährige in Wien geborene Schauspielerin verlässt die Krimireihe, die Serie endet, das Finale am Samstag ab 20.25 Uhr (nach der aktuellen Berichterstattung) auf ZDF.

„Ich bin ja noch im Dienst“, sagt Prohacek, als sie zu einem neuen Fall kommt. Ein Kollege, der nächstes Jahr in Pension gehen wollte. Selbstmord aus Liebeskummer. Es wird ein Fall für die Interne Ermittlung, weil die Ex Polizistin ist. Und Eva Maria Prohacek kennt sie von früher.

„Freiwillig wäre sie vielleicht nicht gegangen“

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Neben der Klärung des Falls, der immer tiefer in die Vergangenheit führt, nimmt die Ermittlerin auch Abschied von ihrer Arbeit, dem Leben, wie sie es bisher gekannt hat. Eine kleine Abschiedsfeier im Büro mit Sekt und Kuchen wird eine recht einsame Veranstaltung — das ist wohl so in der Internen.

„Es geht um Glaubwürdigkeit“, sagt die Darstellerin, die seit 1966 mit dem Filmregisseur Michael Verhoeven verheiratet ist und — wie sie vor kurzem erklärte — seit mehr als fünf Jahrzehnten nicht mehr Senta Berger, sondern Senta Verhoeven heißt.

Ihre Rolle in „Unter Verdacht“, Eva Maria Prohacek, sei Beamtin, sagt die Schauspielerin zu ihrem Ausstieg. „Das heißt, sie müsste schon längst in Rente geschickt worden sein. Freiwillig wäre sie vielleicht nicht gegangen. Aber das ist dann halt so. Ich bin deutlich älter als die Eva. Und ich finde, langsam sieht man es jetzt auch.“

Der rothaarige Star betont: „Ich wollte der Figur ihre Glaubwürdigkeit bewahren und damit auch den Geschichten, die wir mit ihr erzählen.“

Senta Berger ist nach eigenen Worten erleichtert, sich für den Ausstieg entschieden zu haben. „Zu einem Zeitpunkt, wo ich auf der Straße immer noch angesprochen werde: ‚Ist das wahr? Ach wie schade. Wir sahen diese Reihe so gerne.‘ Das ist schön, dass man zu einem Zeitpunkt geht, wo man einen Erfolg hinter sich lässt.“

Dennoch: „Natürlich mischt sich da Wehmut in diese Gedanken, in diese Gefühle. Und wie könnte das auch anders sein? Es ist ja nun wirklich ein Kapitel meines Lebens. Und das ist zu Ende gegangen. Den Abschied selbst realisiert man ja erst viel später.“

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