SV Ried: „Sind es Fans schuldig, dass wir uns zerreißen“

SV Guntamatic Ried will im Cup-Finale gegen Salzburg den Abstiegskampf ausblenden

Im zweiten Saisonduell in Ried boten Ante Bajic (l.) und die Wikinger Paroli und trotzten den Bullen ein 2:2 ab.
Im zweiten Saisonduell in Ried boten Ante Bajic (l.) und die Wikinger Paroli und trotzten den Bullen ein 2:2 ab. © APA/EXPA/Hackl

Die Lage in der Fußball-Bundesliga ist prekär, drei Runden vor Schluss befindet sich die SV Guntamatic Ried als Tabellenvorletzter in akuter Abstiegsgefahr.

Mitten in dieser so zukunftsweisenden Saisonphase steht mit dem Finale im ÖFB-Cup am Sonntag (17, live ORF 1) in Klagenfurt gegen RB Salzburg ein absolutes Highlight ins Haus.

„Es ist extrem paradox“

„Es ist extrem paradox. Für viele ist es vielleicht das größte Spiel der Karriere, andererseits sind wir voll im Abstiegskampf“, bestätigte Trainer Christian Heinle, der aber auch betonte: „So eine Situation gehört zum Profileben dazu, damit müssen wir professionell umgehen.“

Soll heißen: Für wenige Tage wird die Lage in der Liga ausgeblendet, die Rieder wollen alles in die Waagschale werfen, um die Sensation zu schaffen und bei der vierten Endspielteilnahme zum dritten Mal nach 1998 und 2011 die Cup-Trophäe ins Innviertel zu holen. „Wir fahren sicher nicht als Touristen nach Klagenfurt und wollen unbedingt Paroli bieten. In einem Spiel ist alles möglich“, meinte Heinle.

Gute Erinnerungen

Das haben die Wikinger zwar nicht beim 1:7 unter Trainer Andreas Heraf im ersten Saisonduell in Salzburg, sehr wohl aber beim 2:2 im zweiten Aufeinandertreffen in der Liga unter Heinle unter Beweis gestellt. „Da haben wir es gut gemacht, wir waren sehr giftig, gut im Umschaltspiel und bei Standardsituationen. In erster Linie werden wir es natürlich gut verteidigen müssen“, stellte sich Kapitän Marcel Ziegl, der als einziger Ried-Akteur beim letzten Titel 2011 (wenn auch ohne Finaleinsatz) mit dabei gewesen war, auf gewohnt dominante Salzburger ein. Heinle weiß: „Wenn du im Finale gegen Salzburg was holen willst, muss alles passen.“

Cup-Dauerbrenner Ulmer

Die Bullen zeigten im Vorfeld Respekt vor den Riedern, ließen aber keine Zweifel aufkommen, den neunten Cup-Titel — es wäre der achte in den letzten neun Jahren — einzutüten. „Ried kann ein unangenehmer Gegner sein, aber es liegt an uns, wie wir in das Spiel reingehen“, meinte Routinier Andreas Ulmer, der 2008 für ein halbes Jahr in Ried gespielt hatte und anschließend mit RB zwölf Meistertitel und acht Cupsiege feierte. Bei sechs Endspielen kam der 36-jährige Oberösterreicher auch zum Einsatz.

Heimspiel für Ried

Einer der wenigen Punkte, der für den krassen Außenseiter aus Ried spricht, ist die Atmosphäre in der EM-Arena am Wörthersee.

Während Salzburg rund 1700 Fans mitbringt, werden knapp 3500 Schlachtenbummler aus Oberösterreich erwartet. „Ihnen sind wir es schuldig, dass wir uns zerreißen“, sagte Heinle. Dem konnte Mittelfeldmann Ziegl nur beipflichten: „Wir konnten uns immer auf unsere Fans verlassen, in guten wie in schlechten Zeiten. Wir gehen davon aus, dass wir stimmungsmäßig ein Heimspiel haben und das wird uns beflügeln.“

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