Skoda Kamiq: Passt genau

Skoda hat seine SUV-Palette erweitert. Das kleinste der drei SUV-Modelle ist 4,24 Meter lang und hört auf den Namen Kamiq. Das bedeutet in der Sprache der Inuit so viel wie „etwas, das perfekt passt“. Die tschechische VW-Tochter hat ihre Ansprüche also weit oben angesetzt.

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Der SUV-Boom geht weiter – und dementsprechend rüstet auch Skoda in dem Segment auf. Der dritte im Bunde – nach Kodiaq und Karoq – trägt den Namen Kamiq und ist das kleinste der drei SUV.

Damit matcht sich der Tscheche mit erfolgreichen Stallrivalen wie VW T-Cross, Audi Q3 und Seat Arona; aber auch die Fahrer von Renault Captur, Kia Stonic, BMW X1 oder Hyundai Kona könnten nun ein Auge auf den fünftürigen, geländegängigen Fünfsitzer werfen.

Typenschein

Skoda Kamiq Style TSI DSG

Preis: ab € 27.070,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 34.752,75 unter anderem inklusive Panorama-Glasdach € 822,50, Dynamic-Paket € 603,75, Netztrennwand € 106,25, Seitenairbags hinten € 453,75, Türkantenschutz € 148,75, Style Plus-Paket € 2623,75, LED-Scheinwerfer € 892,50 und Chrom-Zierleisten € 146,25; einen Skoda Kamiq (Active 95 PS TSI) gibt es ab € 19.640,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 172,80 jährlich
Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten:
Motor: R3, 12V, Turbolader, 999 cm³, 85 kW/115 PS bei 5000 U/min, max. Drehmoment 200 Nm bei 2000-3500 U/min
Getriebe: Siebengangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 10,0 s
Leistungsgewicht: 11 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 5,8/4,4/5,0 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,5 Liter
CO2-Ausstoß: 113 g/km
NOx: 0,0282 g/km; Euro 6

Eckdaten:
L/B/H: 4241/1793/1553 mm
Radstand: 2651 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1266/1731 kg
Kofferraum: 400-1395 Liter
Tank: 50 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 215/45 R18 89V auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/ACC/LKA/RSR/BSD
Airbags: 8

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 178 mm
Böschungswinkel vorne: 17,4°
Hinten: 20°

Außen ist er klassisch, bieder, robust und bullig gehalten. Die schmal gezeichneten LED-Lichter strahlen Aggressivität und Leidenschaft aus, die 18-Zöller fügen sich stimmig in die Radkästen ein, die Schulterlinie ist kantig und prägnant, während die Dachlinie ganz leicht ab der B-Säule abfällt und so dem Wagen eine dynamische Note verleiht.

Am Heck prangt der Skoda-Schriftzug prominent und mittig über dem Nummernschild während die pfeilförmig gehaltenen Hecklichter dem Wagen eine schnittige Note verleihen. Dass er den Ausflug ins Gelände nicht scheut, macht der Kamiq mit seinen 178 Millimetern Bodenfreiheit sowie Unterfahrschutz deutlich. Summa summarum ein gefälliger Außenauftritt.

Innen präsentiert sich der Kamiq aufgeräumt, erwartbar, gut ausgestattet und ergonomisch. Highlights sind dabei die Displays. Einerseits das aus dem Dashboard herausstehende mittige Infotainment-System, das 9,2 Zoll in der Diagonale misst und sich kinderleicht bedienen lässt. Und andererseits das virtuelle Cockpit: individualisierbar, leuchtstark, informativ und farbenfroh. Die meisten Knopfe gibt es am unten abgeflachten Lederlenkrad, ansonsten haben die Tschechen die meisten Bedienelemente im Touchscreen integriert bis auf wenige Ausnahmen wie die Steuerung der Klimaanlage (obwohl die Menüführung dann teilweise auch via Touchscreen erfolgt, was wiederum ziemlich unnötig und unlogisch ist) oder die Fahrmodus-Auswahl. Einen Lautstärkendrehregler sucht man im Kamiq leider vergebens.

Platz bietet der 4,241 Meter lange Kamiq übrigens reichlich. Vorne auf den weit geschnittenen uns beheizbaren Sitzen sowieso, aber auch hinten bekommen die Passagiere nicht sofort Platzangst und das Gepäckabteil ist mit 400 Litern üppig dimensioniert. Da trüben lediglich die hohe Ladekante und der riesige Spalt nach Umlegen der Rücksitze den ansonsten stimmigen Eindruck. Aber wie es sich für einen Skoda gehört, ist die Verarbeitung generell top; auch bei der Materialqualität (Chrom, Leder, unterschäumte Flächen) gibt es so gut wie nichts zu beanstanden. Das hat natürlich auch seinen Preis: Inklusive cleverer Extras – wie beispielsweise Panorama-Glasdach, Türkantenschutz und Sport-Normal-Fahrwerk (sehr empfehlenswert um 320 Euro) – kommt der Kamiq in der Style-Ausstattungslinie auf gut 34.700 Euro, ist also kein Schnäppchen.

Passgenau ist dann die Motor-Getriebe-Kombi des Fronttrieblers. Ein aufgeladener Dreizylinder mit 115 PS treibt den 1266 Kilogramm leichten Wagen hurtig an. Die Siebengangdoppelkupplung waltet nebenbei behände und nahezu unmerklich ihres Amtes. Das Benzinaggregat wird dabei auch unter Volllast nicht unnötig laut. Eine Sänfte ist der Kamiq, der sich mit 6,5 Liter Sprudel pro hundert Kilometer begnügt, allerdings nicht. Und für allzu flotte Kurvenpassagen ist das SUV auch nicht ausgelegt. Aber ansonsten entpuppt sich der Kamiq als gefälliger und wendiger Begleiter – mit etlichen Helferlein, wie etwa adaptivem Tempomat, Fernlichtassistent und Verkehrsschilderkennung.

Fazit: Skoda hat es (wieder einmal) geschafft, einen gefälligen, großzügig dimensionierten Wagen zu einem vernünftigen Preis auf den Markt zu bringen, der genau auf die Bedürfnisse vieler Autokäufer passt. Der Erfolg ist ihm sicher, so viel ist sicher.

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