Skoda Octavia Combi: Liebling der Österreicher

Österreich ist Skoda-Land und die tschechische VW-Tochter schickt sich auch dieses Jahr wieder an, mit dem runderneuerten Octavia Platz eins der Zulassungsstatistik zu ergattern. Die Zutaten dafür bringt er jedenfalls mit.

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2019 war hierzulande automobiltechnisch insofern historisch, weil erstmals seit mehr als 40 Jahren nicht der VW Golf sondern der Skoda Octavia Platz eins in der Zulassungsstatistik errungen hat. Heuer ist das Match coronabedingt relativ eng, VW hat mit der achten Generation des Golf eine Steilvorlage geliefert – aber jetzt setzt die tschechische Tochtergesellschaft Skoda zum Gegenschlag an.

Der Proponent hört auf den Namen Octavia, und ist bereits seit Jahrzehnten Garant für hohe Verkaufszahlen und nicht umsonst Bestseller der Marke. Generell beginnt die Geschichte des Octavia – der Name steht für das achte Nachkriegsmodell der Marke – im Jahr 1959. 1996 war dann der Re-Launch des Wagens; als erstes Modell unter VW-Fittiche.

Typenschein

Skoda Octavia Combi Premium TDI DSG

Preis: ab € 35.750,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 43.188,58 unter anderem inklusive dynamischer Fahrwerksregelung € 939,40, Head-up-Display € 627,08, Dreizonen-Klimaanlage € 254,98, Panorama-Glasdach € 1046,76, Premium Komfort-Paket € 2382,66, Relax-Paket € 213,50 und Leder-Stoff-Interieur € 723,46; einen Skoda Octavia Kombi (Business 150 PS TSI) gibt es ab € 29.730,-
NoVA/Steuer: 2 %/ € 492,48 jährlich
Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 1968 cm³, 110 kW/150 PS bei 3000 U/min, max. Drehmoment 360 Nm bei 1700-2750 U/min
Getriebe: Siebengangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,8 s
Leistungsgewicht: 10,23 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 5,4 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 5,5 Liter
CO2-Ausstoß: 127 g/km
Euro 6

Eckdaten:
L/B/H: 4689/1994/1468 mm
Radstand: 2686 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1534/1990 kg
Kofferraum: 640-1700 Liter
Tank: 45 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 225/45 R18 91Y auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 6

Nun gibt es den Kombi, der aufgrund seiner Dimensionen zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelt ist, in einer runderneuerten, vierten Auflage. Dabei macht es der Octavia dem Golf in Bezug auf Digitalisierung des Cockpits in den meisten Belangen nach – mit allen Vor- und Nachteilen.

So wurde beispielsweise der Lautstärkeknopf zugunsten eines Touch-Sliders geopfert, dessen Bedienung einer gewissen Übung bedarf. Nichtsdestoweniger erfreut der Anblick des nüchtern gestalteten Innenraums Herz und Gemüt. Alles da, wo es sein soll und teils noch analog, wie beispielsweise der Schalter für die Fahrmodi (fünf an der Zahl) oder die Taste, um ins (dann digitale) Klimaanlagenmenü zu kommen.

Die Menüführung auf dem zentral platzierten, vom Stoff-Dashboard leicht abgehobenen Zehn-Zoll-Touchscreen ist selbsterklärend – allerdings braucht das System zum Hochfahren nach dem Start ziemlich lange.

USB-Anschlüsse gibt’s ebenfalls; und zwar zwei vom Typ C, also der neuesten Generation. Nichts auszusetzen gibt es am Platzangebot, den Sitzen, dem Materialmix (Chromeinlagen, Leder, Stoff am Dashboard) und der Verarbeitung. Blickfang in der breiten, verschlankend zulaufenden Mittelkonsole ist der Schalter für die Siebengangautomatik, der als kleine Wippe gerade einmal zwei, drei Zentimeter nach oben schaut.

Ins Auge stechen darüber hinaus noch die zwei perforierten Drehregler auf dem griffigen Zweispeichen-Lederlenkrad sowie das Head-up-Display, das allerdings nicht im Listenpreis enthalten ist. Detail für die zweite Reihe: Die Randbereiche der Kopfstützen lassen sich verdrehen, wodurch der Kopf gestützt wird. Sehr praktisch, wenn man schlafende Kinder an Bord hat.

Angetrieben wird der 1,5-Tonner von einem Zweiliter-Dieselaggregat. Der aufgeladene Selbstzünder gibt seine 150 PS an die Vorderräder weiter, wobei das auch im Drehzahlkeller anständig funktioniert. Laufruhig und leise ist das Aggregat noch dazu und als Tüpfelchen auf dem i auch noch sparsam. Laut Bordcomputer sind gemächliche Autobahn- und Überlandfahrten mit vier Litern machbar. Im Mix – und doch etwas flotterer Fahrweise – sind 5,5 Liter realistisch.

In schnelleren Kurvenpassagen zeigt der Kombi kaum Wankbewegungen, dazu verfügt er über eine zielgenaue Lenkung mit gutem Rückstellmoment. Dazu gesellt sich ein Fahrwerk, das angenehm straff, aber keineswegs unkomfortabel federt. Die Automatik schaltet mit sanften Übergängen ausreichend schnell und die Bremsen funktionieren bestens. An Technologien stellt der vernetzte Octavia Kombi einiges bereit: Angefangen vom Toter-Winkel-Warner über den hypernervösen Spurhalteassistenten bis zum adaptiven Tempomaten – wer die Funktionen ein- oder ausschalten will, kann dies bequem am Lenkrad machen.

Schlussendlich verfügt der Octavia Kombi, dessen Heckleuchten in die Breite gewachsen sind, über 640 Liter Kofferraumvolumen. Das sind um 30 mehr als beim Vorgänger. Mit umgelegter Rückbank wächst es auf 1700 Liter. Ein neues Gepäcktrennsystem sorgt zudem dafür, dass in den unendlichen Weiten alles auf seinem Platz bleibt. Der Laderaum ist mit einem Zwischenboden versehen, was die Ladekante aufhebt. Die Heckklappe öffnet übrigens auf Knopfdruck und schwingt weit auf und auch hier gilt: einfach nur phänomenal.

Fazit

Skoda hat beim neuen Octavia, der etliche markentypische Simply-Clever-Details bereitstellt, so gut wie alles richtig gemacht. Damit ist er nicht nur heißester Konkurrent des VW Golf sondern auch starker Widersacher des Skoda Superb. Diesem Premiumwagen sieht der Octavia auch äußerlich frappant ähnlich. Dies hat allerdings auch seinen Preis. Mit knapp 43.200 Euro, inklusive etlicher Optionspakete, ist das tschechische Raumwunder längst kein Schnäppchen mehr.

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